EDV-Statistik

Zahnärzte rechnen ab

Jeder zweite Kieferorthopäde rechnet auf elektronischem Weg ab. Nach wie vor beherrschen die Marktführer das Geschehen und bauen ihre Stellung im konservierend/chirurgischen wie im auch kieferorthopädischen Bereich weiter aus. Interessantes Aperçu: Auch Zahnärzte gehen unter die Software-Entwickler.

Seit vier Jahren erfassen die KZVen die Statistikdaten automatisch und melden sie nach Ende des Abrechnungslaufs an die KZBV, die die Daten schließlich aufbereitet. Die EDV-Statistik gibt die Anzahl der Abrechnungen, die im 4. Quartal 2006 (Stichtag 31. 12. 2006) per Datenträgeraustausch (DTA) und elektronisch eingereicht wurden, je Programm wieder. Abrechnungen per Papier berücksichtigt die Statistik nicht.

Insgesamt wurden 42 216 konservierend/ chirurgische (KCH) Abrechnungen per DTA bei den KZVen eingereicht. Von 43 226 KCH-Abrechnungen wurden 97,7 Prozent elektronisch erstellt.

In der KFO haben die Zahnärzte fast die Hälfte aller Abrechnungen per DTA eingereicht, das sind 4 276 der insgesamt 8 690 KFO-Abrechnungen im 4. Quartal 2006.

Grafik 1 zeigt den prozentualen Anteil der Zahnärzte je KZV, die per DTA abgerechnet haben, für den Bereich KCH (blauer Balken) und KFO (roter Balken). Die KZV Thüringen liegt mit 99,7 Prozent elektronischer KCHAbrechnungen vor den KZVen Rheinhessen, Karlsruhe, Bremen und Saarland mit jeweils 99 Prozent. Die Unterschiede zwischen den einzelnen KZVen sind relativ gering – die Werte bewegen sich zwischen 99,7 Prozent und 95,5 Prozent (KZV Mecklenburg-Vorpommern). Die Zahl der Handabrechner geht weiter zurück, sie betrug in dieser Erhebung im Durchschnitt 2,3 Prozent.

Die Quote der KFO-Abrechnungen per DTA reicht von 18,2 Prozent (KZV Mecklenburg-Vorpommern) bis 100 Prozent (KZV Bremen). Im Durchschnitt haben 49,2 Prozent der Kieferorthopäden per DTA abgerechnet.

Bei der Interpretation der KFO-Grafik muss man bedenken, dass es in den KZVen der neuen Bundesländer noch viele kieferorthopädisch tätige Zahnärzte gibt. Das heißt, diese Zahnärzte sind in erster Linie konservierend/chirurgisch tätig, behandeln aber auch einige Kieferorthopädie-Fälle. Die Anschaffung eines KFO-Abrechnungs-programms ist für die Mehrheit nicht lohnenswert, daher werden diese Abrechnungen nach wie vor per Hand erstellt. In Sachsen rechneten beispielsweise alle Kieferorthopäden per Datenträgeraustausch ab, da aber mehr als 70 Prozent der kieferorthopädisch tätigen Zahnärzte – doppelt so viele wie bei den Kieferorthopäden – die Abrechnung per Papier einreichten, ergibt sich daraus ein Anteil KFO-Abrechnungen per DTA von unter 50 Prozent.

DS-WIN-Plus (Dampsoft) und Z1 (Compu-DENT Z1) haben ihren Anteil an elektronisch eingereichten Abrechnungen im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert. Die Differenz zwischen beiden Programmen ist weiter geschrumpft und beträgt nun nur noch 0,08 Prozent. Ein Grund für die Steigerung bei Z1 ist vermutlich, dass Compu-DENT sein Programm CD3 zum Jahresende 2006 vom Markt genommen hat.

WinDent (ChreMaSoft) liegt erstmals vor ZahnarztRechner (ZVG ZahnarztRechner), das wiederum gegenüber dem Vorjahr an Marktanteil eingebüßt hat, nämlich 1,5 Prozent. Jenseits der Drei-Prozent-Marke liegen noch weitere 61 Abrechnungs-systeme, zusammengefasst unter „Andere“. Davon beträgt der Anteil an Datenträgeraustausch-Abrechnungen bei 47 Programmen unter ein Prozent. Im 4. Quartal 2006 wurde unterm Strich mit drei Abrechnungssystemen weniger als im Vorjahr abgerechnet.

Bei der Abrechnung der kieferorthopädischen Leistungen per Datenträgeraustausch konnte die Firma Computer konkret mit dem Programm KFO-Win ihren Marktanteil, wie in den Vorjahren auch, weiter ausbauen.

Es ist das einzige Abrechnungssystem, das sich im kieferorthopädischen Bereich um mehr als ein Prozent, auf jetzt über 20 Prozent Marktanteil, steigern konnte. In 13 von 22 KZV-Bereichen ist dieses Programm das am häufigsten für die Abrechnung eingesetzte System.

Mit den führenden drei Abrechnungsprogrammen KFO-Win (Computer konkret), Z1 (CompuDENT Z1) und Praxident/A4 KFO (Haag & Kubitschek) wurde nahezu jede zweite KFO-Abrechnungen erstellt.

Unter „Andere” sind 44 Abrechnungsprogramme zusammengefasst. Insgesamt setzten die Praxen für die DTA-Abrechnung in diesem Bereich 53 verschiedene Programme ein, davon haben 39 Systeme weniger als ein Prozent Marktanteil.

Grafik 4 zeigt die Gesamtanzahl aller bei den KZVen eingereichten konservierend/ chirurgischen Abrechnungen per Datenträgeraustausch. Die Programme DS-WIN-Plus (Dampsoft) und Z1 (CompuDENT Z1) haben noch einmal deutlich zugelegt. Mit DS-WIN-Plus wurden 590 elektronische Abrechnungen mehr verschickt, mit Z1 sogar 780 DTA-Abrechnungen mehr, während mit dem ZahnarztRechner 594 Abrechnungen weniger als im 4. Quartal 2005 erfolgten. Die unter „Andere“ zusammengefassten 6 215 elektronisch erstellten Abrechnungen wurden mit 53 verschiedenen Systemen durchgeführt, wobei mit 24 Abrechnungssystemen weniger als zehn Abrechnungen erstellt wurden, mit elf Zahnarztprogrammen nur je eine Abrechnung. Dabei handelt es sich zum größten Teil um Programme, die Zahnärzte für den Eigengebrauch geschrieben haben.

Zahnarzt strickt Software

Ebenfalls ursprünglich für den Eigenbedarf geschrieben war auch das Programm Zahn 32, das nun erstmals in dieser Übersicht, da unter den ersten 15, aufgeführt ist. Mittlerweile hat sein „Erfinder“, der Zahnarzt Lutz Hergesell, seine Praxis aufgegeben und widmet sich ausschließlich seiner Software. Zur Abrechnung des 4. Quartals 2006 wurden für die Kieferorthopädie 4 276 Datenträger bei den KZVen eingereicht, 185 DTAAbrechnungen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 878 Diskettenabrechnungen wurden mit den Programmen KFOWin der Firma Computer konkret – das sind 96 mehr als im 4. Quartal 2005 – und 742 mit Z1 von CompuDENT Z1 erstellt.

Die unter „Andere“ zusammengefassten 355 DTA-Abrechnungen beinhalten 38 verschiedene zahnärztliche Programme, mit denen jeweils weniger als 37 Abrechnungen gemacht wurden. Erstmals wurden für das 4. Quartal 2006 von der KZBV nach KZVen aufgegliederte Software-Hersteller-Übersichten erstellt: Die KCH-TOP 10 und die KFO-TOP 5 können bei der KZBV (S.Bonin@KZBV.de) angefordert werden.

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