Alternative Energien und Brennstoffe

KlimaAnlagen

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Die Naturkatastrophen häufen sich, Betroffene und Versicherungen klagen. Öl und Gas werden knapp. Das ist die Chance für die Produzenten alternativer Energien und Brennstoffe. Die Innovationen allein reichen zwar nicht aus, um unsere Welt zu retten. Doch werden sie jetzt nicht genutzt, ist eine große Chance vertan. Clevere Anleger setzen bereits auf Unternehmen, die sich in seriöser Weise mit dem Schutz des Klimas und der Umwelt beschäftigen. Die Renditen bestätigen sie.

Keine Woche liegen die Meldungen auseinander: Am 28. Januar 2007 titelte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „Für 60 Euro nach Malaysia“; am 2. Februar überschrieb die Süddeutsche Zeitung ihren Beitrag über den Bericht des Uno-Ausschusses für Klimaveränderungen IPCC mit den Worten „Die Katastrophe hat begonnen“.

Gefangen im Zwiespalt

Ohne Energiewende droht eine Erwärmung der Erde bis 2050 um bis zu 5,8 Grad. Auf der einen Seite freuen sich alle, wenn sie für wenig Geld in den Urlaub und demnächst vielleicht bis nach Asien zu fliegen, auf der anderen Seite stöhnen wir über extreme Temperaturen, Orkane, Dürre in Südeuropa, Überschwemmungen in Ost- und Süddeutschland und mehr. Wir wünschen uns, dass Flugbenzin weiterhin von der Steuer verschont bleibt, damit unsere Urlaubsträume wahr werden. Andererseits besagt die Untersuchung des IPCC eindeutig, dass die Klimakatastrophe ad 1) hausgemacht und ad 2) kaum noch aufzuhalten ist.

Der Hauptgrund für den Klimawandel liegt in der Verbrennung fossiler Brennstoffe und der daraus entstehenden Treibhausgase Kohlendioxid und Methan. Bei den Beratungen der EU, wer was und wie zum Klimaschutz beitragen könnte, war die deutsche Kanzlerin Angela Merkel gefragt. Doch sie schaffte es nicht, über die deutschen Grenzen hinauszudenken und schützt stattdessen die deutschen Autobauer: Statt Kraftstoff sparende Motoren zu fordern, setzt sie auf mehr alternative Brennstoffe. Die Begrenzung des CO2-Ausstoßes auf 120 Gramm pro Kilometer und Auto hält sie für zu niedrig. Die Autoindustrie droht mit Personalabbau. Ein Umweltexperte brachte die Lage auf den Punkt: Wenn die deutsche Autoindustrie sich den Forderungen zum Klimaschutz weiterhin verweigert, wird in ein paar Jahren niemand mehr deutsche Autos kaufen wollen. Geschwindigkeitsbegrenzung will diese Regierung nicht durchsetzen – aus Rücksicht auf Mercedes, Porsche und Co.

Dürfen sich die Deutschen noch über die Amerikaner wundern? Die USA gehören zusammen mit China, Indien und Russland zu den größten Umweltverschmutzern überhaupt. Da wundert es nicht, wenn das Bush-nahe American Enterprise Institute (AEI) Wissenschaftler dafür bezahlt, wenn sie eine kritische Meinung zum UN-Bericht über den Klimawandel veröffentlichen. Der Lohn dieser Mühe beträgt 10000 Dollar (rund 7 700 Euro). Allein während der vergangenen 16 Jahre soll der Ölmulti fast 16 Millionen Dollar investiert haben, um Skeptiker der Klimawandelprognose zu unterstützen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschleiern und Politik und Medien zu manipulieren. Dabei steht längst fest, dass es höchste Zeit für ein Umdenken ist. Für Diskussionen bleibt keine Zeit mehr. Denn der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten. Alle Maßnahmen, die jetzt getroffen werden, wirken frühestens in 50 Jahren. Der Glaube, wonach der wirtschaftliche und der technische Fortschritt von selbst die Lösung aller Probleme beinhalten, ist nachhaltig erschüttert.  

Zeit für Taten statt Worte

Jetzt heißt es handeln, die vorhandene Energie besser zu nutzen. Erneuerbare Energien werden bald zwangsläufig alle Bedürfnisse befriedigen, weil die Vorräte an Erdöl erschöpft werden. Die Menschen müssen ihr Konsumverhalten ändern, mobiler werden und auf manches verzichten. Damit aber die armen Länder ebenfalls eine Chance auf Fortschritt bekommen, werden die Reichen nolens volens vielmehr als bisher teilen und zeigen, wie man die vorhandenen Ressourcen wesentlich besser nutzt als bisher.

Das geht auch ohne Anordnungen aus der Politik: Schon die Entscheidung für ein Benzin sparendes Auto statt für den schicken Flitzer mit den vielen PS unter der Haube bedeutet weniger CO2-Ausstoß. Wer dann noch alle Strecken unter vier Kilometern (erst ab dieser Entfernung lohnt sich der Einsatz des Autos) mit dem Fahrrad fährt, dient seinen Kindern sicher als Vorbild. Bei einem Ölpreis von nahezu 60 Cent je Liter wird nicht nur das Autofahren teuer, auch die Heizung entwickelt sich zum beherrschenden Kostenfaktor. Heizungen, die 20 Jahre alt sind, verbrauchen bis zu 30 Prozent mehr Energie als Anlagen mit moderner Brennwerttechnik. Sie wandeln Gas und Öl nahezu vollständig in Wärme um. Gleichzeitig wird der Abgasausstoß deutlich reduziert. Die rund 8 000 Euro teure Anschaffung eines modernen Brenners kann sich bei derzeitigen Öl- und Gaspreisen in rund sechs Jahren amortisieren. Steigen die Brennstoffpreise weiter, macht sich die Anschaffung noch schneller bezahlt.

Neben neuen Brennern für Gas und Öl bieten sich auch Alternativen wie Erdwärme, Holz und Sonnenenergie an. Doch bevor der Hausbesitzer sich für eine neue Anlage entscheidet, sollte er einen Fachmann mit einem gründlichen Gebäudecheck beauftragen. Das Ergebnis hält dieser in einem Energieausweis fest. Dieses Papier benötigt jeder Besitzer ab 2008, wenn er sein Haus vermieten oder verkaufen will. Bei der Entscheidung für eine neue Heizung spielen Investitionskosten und Einsparungen eine Rolle. Hinzu kommen die vielfältigen Förderangebote in Form zinsgünstiger Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und vieler Landkreise und Gemeinden. Unterstützung gibt es für alle Sparmaßnahmen. Bedingung ist meist, dass das Gebäude insgesamt gedämmt wird, um Wärmeverluste zu mindern.

Ein neuer Weg

Wer nicht mehr auf Öl und Gas setzen will und sich lieber für nachwachsende Brennstoffe interessiert, entscheidet sich vielleicht für Holzpellets. Anlagen, die mit den kleinen Pressholzstückchen gefüttert werden, kosten für ein Einfamilienhaus derzeit rund 12 000 Euro und das bei steigenden Holzpreisen.

Die Wärme aus der Erde gibt es zwar umsonst, dafür schlägt die Technik mit rund 15 000 Euro zu Buche; außerdem eignet sie sich nur für Neubauten, weil sie eine andere Heizanlage verlangt.

Sonnenschein mit voller Kraft

Voll auf die Kraft der Sonne setzt Bertrand Piccard. Der Extrem-Ballonfahrer aus der Schweiz plant mit einem solarbetriebenen Segelflugzeug die Erde zu umrunden. Im nächsten Jahr finden die Testflüge statt. 2011 will er seinen Alleinflug starten. Er und sein Team gehen dieses Wagnis ein, um nicht nur für die Sonnenenergie zu werben, sondern für alle erneuerbaren Energien. Er will zeigen, „wie wichtig neue Technologien sind, um unseren schädlichen Einfluss auf die Umwelt zu mildern, ohne dabei die Mobilität, Wirtschaftlichkeit und den industriellen Fortschritt unserer Zivilisation zu gefährden.“ Danach würde die Sonnenenergie ihren festen Platz haben neben der Windkraft, der Geothermie und der Energie aus Gezeiten- und Wasserkraft.

Solartechnik wird nach wie vor stark gefördert. Zwar scheint die Sonne umsonst, doch halten sich Einsparmöglichkeiten in Grenzen angesichts einer 6 000 Euro teuren Anlage, die sich auch eher für Warmwasser als fürs Heizen eignet. Dennoch lohnt sich der Einbau – wegen der zinsgünstigen Darlehen von der KfW (siehe zm 3/07).

Darüber hinaus sparen Solar- Fans Steuern, weil der Fiskus die Anschaffungskosten für Solaranlagen über 20 Jahre als mindernde Abzüge zulässt. Der so gewonnene Strom wird ins Netz eingespeist und an einen Stromversorger, zum Beispiel die Stadtwerke, verkauft. Dafür bekommt der Besitzer 49,21 Cent pro Kilowattstunde, garantiert 20 Jahre lang. Weil der erzielte Preis deutlich über dem liegt, was der Hausbesitzer für den von ihm verbrauchten Strom bezahlen muss, sind die erzielten Einnahmen steuerpflichtig, ebenso wie Aufwendungen für Planung und Wartung als Ausgaben steuerrelevant sind. Einmalig sind 20 Prozent der Anschaffungskosten als Sonderabschreibung abzugsfähig.

Das Trostpflaster vom Finanzamt ist auch nötig – angesichts der hohen Preise für Solaranlagen. Die Branche boomt, die Aktionäre von Solarworld freuen sich ob der steigenden Aktienkurse. Der Branchenerste Solarworld konnte in der Zeit von Januar bis September 2006 seinen Gewinn vervierfachen. Der Zellenhersteller Q-Cells schaffte das Dreifache. 

Möglich macht diesen Boom die Subventionierung des Solarstromes durch die Regierung. Diese verlangt dafür eine jährliche Kostensenkung von fünf Prozent von der Industrie. Stattdessen explodieren die Preise für die Anlagen. Doch in diesem Jahr wird Berlin die Hand aufhalten. Die Preise für die Solartechnik müssen fallen. Händler, die sich die Lager mit teurer Ware gefüllt haben, werden Verluste verzeichnen. Solarworld-Chef Frank Asbeck sieht die Dinge ganz nüchtern: „Solarstrom kann nur bezahlbar werden, wenn wir im Markt eine gesunde Kostenstruktur haben.“

Mischen wird possible

Auf einen Mix setzt der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel. Die Bundesregierung unterstützt den Ausbau der Stromerzeugung aus Biomasse, Geothermie, Photovoltaik, Wasser und Wind mit dem Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) während der nächsten 15 Jahre mit zirka 75 Milliarden Euro. Dass seine Rechnung aufgeht, davon ist er überzeugt. Seine Zahlen sollen es belegen: Heute liegen die EEG-Kosten je Durchschnittshaushalt bei 1,50 Euro. Bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts sollen sie auf maximal 2,80 Euro steigen und ab 2016 wieder sinken. Gleichzeitig – so die These – werden die Kosten für die konventionelle Stromerzeugung steigen.

Allein auf die Sonnenenergie zu setzen, wäre in der Tat falsch. Obgleich es nirgendwo auf der Welt so viele Solaranlagen gibt wie in Deutschland: eine Million. Tendenz steigend, dank der neuen Dünnschichtechnologie die die Solarzellen in die Hauswand integriert. Bis jetzt deckt die Sonnenenergie noch nicht einmal zwei Tausendstel des Strombedarfs, zudem begrenzt geografische Lage die Möglichkeiten. Ihre Bezuschussung aus dem EEG liegt bei 40 bis 50 Cent pro Kilowattstunde. Damit ist der Sonnenstrom fünfmal teurer als die Windenergie und zehnmal so teuer wie Strom aus den konventionellen Kraftwerken.

Effizienter arbeiten solarthermische Kraftwerke. Sie bündeln das Sonnenlicht und erzeugen Dampf, der wiederum eine Turbine antreibt. Diese Anlagen sind besonders für den mediteranen Raum geeignet, zum Beispiel Spanien oder Nordafrika. In Deutschland scheint die Sonne selbst im Sonnenort Freiburg nur 1 800 Stunden im Jahr, in Andalusien hingegen 3 000 und in der Sahara 4 300 Stunden.

Auf dem Rücken des Windes

Während die Solarenergie erst aufblüht, leistet die Windkraft bereits einen starken Beitrag zur Stromerzeugung. Sie lieferte im Jahr 2005 immerhin 4,3 Prozent unseres Strombedarfs. In 20 Jahren sollen es 25 Prozent sein. Damit nicht die letzten freien Flächen in der Natur mit den riesigen Windrädern zugepflastert werden, wird die Produktion vor die Küste – also Offshore – außer Sichtweite der Badegäste in die Nordsee ausgelagert. 2008 soll die erst Anlage ans Netz gehen. Weltweit beträgt die Produktion 60 000 Watt. Setzt sich die bisherige Entwicklung fort, wird 2020 mittels Windkraft mehr Strom erzeugt als mit Atomkraftwerken. Bereits 2015 dürfte die Windenergie billiger sein als herkömmlich erzeugter Strom. Die Dänen decken bereits jetzt ein Viertel ihres Stromverbrauchs mit Wind. Den konventionell produzierten Strom kann die Windkraft aber nicht komplett ersetzen: Bei Flaute stehen die Räder still. Dann scheint aber meistens die Sonne. Und die bestrahlt dann die Solarzellen. So ergänzen sich die beiden Methoden. Zwar sind die Ausbaukapazitäten hierzulande beinahe erschöpft. Dennoch produzieren die Deutschen kräftig weiter Windkraftanlagen. 71 Prozent der Produktion sind für das Ausland bestimmt. Der Branchenprimus Enercon montiert mittlerweile in Indien und Brasilien. 

Ein gutes Feld für Anleger

Alle bisherigen Anstrengungen, mit Solar- und Windenergie die fossilen Brennstoffe zu ersetzen, reichen bei weitem nicht. Politik, Landwirtschaft und Unternehmen setzen jetzt auf Biomasse. Unter diesem Begriff summieren sich alle Pflanzen, die auf Äckern, Wiesen und in Wäldern wachsen. Sie alle speichern Kohlendioxid und wenn sie verbrannt werden, geben sie die gleiche Menge CO2 wieder ab. Deshalb sind sie klimaneutral und somit bestens geeignet, um die Umwelt zu schonen. Raps, Mais, Zuckerrüben, Getreide und Zuckerrohr werden zu Biogas und Ethanol verarbeitet. Bislang gibt´s schon an 2 000 Zapfsäulen Biodiesel. Der Inhalt von Biotonnen wird zu Kompost verarbeitet und landet in Biogasanlagen – die vor allem Strom erzeugen. Die Landwirte frohlocken. „Bioenergie ist der Zukunftsmarkt“, freut sich der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes Helmut Born. Seiner Meinung nach geht die Rechnung auf. Drei Kilogramm Getreide haben den Heizwert von einem Liter Öl. Die reinen Rohstoffkosten liegen mit rund 2,5 Cent pro Kilowattstunde deutlich unter den Kosten für Heizöl oder Erdgas. Mit nachwachsenden Rohstoffen lässt sich Geld verdienen. Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais dienen zur Herstellung von Bioethanol als Zusatz zu Benzin. Aus Raps gewinnt die Chemie Biodiesel. Holz, Gülle und Stroh brennen in der Heizung. Bereits jetzt gedeihen auf 13 Prozent der Ackerfläche nachwachsende Brennstoffe.

Das Wuppertal-Institut erwartet, dass 2030 dreimal so viel Bioenergie erzeugt wird wie heute. Das macht dann 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland. Doch ohne massive Subventionen wäre Bioenergie nicht möglich. Bis letztes Jahr war Biodiesel von der Steuer befreit, doch der Steueranteil soll bis 2012 von neun auf 45 Cent steigen, Bioethanol bis 2015 abgabenfrei bleiben. Seit dem 1. Januar wird rund vier Prozent Biodiesel und gut ein Prozent Bioethanol dem herkömmlichen Treibstoff beigemischt. In Brasilien, dem größten Markt für Ethanol, sind es sogar 20 Prozent. Neuere Autos tanken dort ausschließlich mit alternativem Treibstoff. Die Kehrseite der Medaille: Die Anbaufläche für Nahrungsmittel nimmt ab. In Mexiko löst der Bioethanol- Boom eine Krise bei der Maisversorgung aus. Die Preise explodieren. Auch in Europa könnte es längerfristig zu Problemen zwischen Energie- und Landwirtschaftspolitik kommen. Inzwischen arbeiten mehrere Unternehmen an einer besseren Ausnutzung der Pflanzen für die Ethanol-Produktion. Die Erträge könnten dann steigen, die Subventionen sinken.

Auf Biokraftstoffe setzt auch die EU bei ihrem Plan, den CO2- Ausstoß bei Autos bis 2012 auf 130 Gramm pro je Kilometer zu senken – umgerechnet ein Verbrauch von fünf Litern auf 100 Kilometer. Die deutschen Autobauer konnten sich erfolgreich dagegen wehren, die Zielvorgabe allein mit genügsameren Motoren umzusetzen. Also sollen Ökofahrkurse für die Fahrer sowie optimal aufgepumpte Reifen ihren Teil dazu beitragen.

Weltweite Schutzoffensive

Gewinn bringt die weltweite Klimaschutzoffensive auch den Anlegern. Bereits in den letzten beiden Jahren profitierten sie vom Boom bei Produzenten von Solaranlagen – allen voran Solarworld und Q-Cells. Enttäuschender entwickelten sich die Börsenneulinge aus dem Bereich Biokraftstoff. Dabei stimmen die politischen Vorgaben. Doch es gab im letzten Jahr zu viele Neuemissionen in dieser Sparte. Zu den Aktien mit auf Dauer guten Aussichten gehören der Anlagenbauer BDI Biodiesel oder der Produzent EOP Biodiesel. Statt auf einzelne Aktien zu setzen und vielleicht ein hohes Risiko einzugehen, profitieren Anleger auch mit Fonds vom Boom der neuen Energien.

Das Internet-Magazin für nachhaltige Geldanlagen Ecoreporter kürte den besten Neue-Energie- Fonds 2006. Sieger war der New Energy Fund des Schweizer Bankhauses Sarasin mit einem Zuwachs von 19,76 Prozent. Der Fonds investiert unter anderem in Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Energieeffizienz. Die größten Positionen sind mit Aktien von Q-Cells, Solarworld und Linde AG besetzt. Während der letzten fünf Jahre steigerte der Fonds seinen Anteilswert um 25,5 Prozent. Platz zwei belegt der ebenfalls eidgenössische Vontobel Fund-Global Trend Power Tech mit einem Zuwachs von 19,11 Prozent im Jahr 2006 und 12,8 Prozent in den letzten fünf Jahren. Ebenfalls gut im Rennen liegen die Neue-Energiefonds von Merrill Lynch und der schweizerischen SAM (Sustainable Asset Management).

Der Klimawandel wird Anleger in Zukunft sehr viel intensiver als bisher beschäftigen. Denn interessante Unternehmen waren mit neuen umweltfreundlichen Technologien auf, andere werden negativ betroffen sein. So bekommt vor allem die Assekuranz die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren: Stürme häufen sich, die Schäden nehmen zu, die Versicherungen müssen zahlen und ihre Gewinne schmelzen dahin.

Doch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat berechnet, dass bereits ein globaler Temperaturanstieg um ein Grad weltweit volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von ein bis zwei Billionen US-Dollar im Jahr 2050 verursachen wird. Um den CO2-Ausstoß zu begrenzen, müssen schon jetzt viele Unternehmen ihre festen Kontingente für die Emission von Kohlendioxid einhalten.

Porto für die Umwelt

Für die Anleger wird sich bald ein weiterer Markt auftun: Der Handel mit Klimaschutzrechten. Gelangen mehr Treibhausgase als erlaubt in die Luft, muss der Verursacher zum Ausgleich Emissionsrechte kaufen. Bald wird es Fonds geben, die in Klimaschutzrechte investieren. Das eingesammelte Geld wird in umweltfreundliche Projekte investiert und dafür gibt es dann Gutschriften, so genannte Klimaschutzcredits. Sicher ein Geschäft mit Zukunft. Bereits jetzt bietet die Deutsche Post World Net als erstes Logistik-Unternehmen weltweit die Möglichkeit, Päckchen klimaneutral zu verschicken. Das GoGreen-Päckchen kostet 5,99 Euro. Zehn Cent davon fließen in verschiedene Klimaschutzprojekte, zum Beispiel eine Wiederaufforstung des Regenwalds im Amazonas- Gebiet. Einen großen Teil des Geldes steckt die Post in eigene Projekte. So stellt sie ihre Fahrzeugflotte auf Biogas und -diesel um. Gelegenheiten, den Klimaschutz zu unterstützen gibt es viele. Nur nutzen muss man sie.

Marlene Endruweitm.endruweit@netcologne.de

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