Berliner Zahnärztetag

Ein selbstbewusster Berufsstand

Mehr denn je stand in diesem Jahr auf dem 22. Berliner Zahnärztetag der dringende Appell an die Kollegen im Zentrum, den Berufsstand nicht durch Partikularinteressen zu spalten, sondern politisch gemeinsam zu agieren.

Zur Eröffnung am 8. Februar 2008 im  ICC Berlin betonte Kammerpräsident  Dr. Wolfgang Schmiedel dieses Anliegen:  Die berufspolitischen und finanziellen  Herausforderungen der bevorstehenden  Monate und Jahre „verbieten  ein sich gegenseitiges Bekämpfen innerhalb  der Zahnärzteschaft, und sie verlangen  geradezu nach einem gebündelten  Miteinander zum Wohle der gesamten  Kollegenschaft!” Er unterstrich in Sachen  GOZ die „herausragende Leistung  der BZÄK” und des „Senats für Gebührenrecht”  mit deren „gradliniger, beharrlicher  und strategisch außerordentlich  kluger Vorgehensweise”, die zusammen mit  der Wissenschaft dem „aus dem Hut gezauberten  Regelwerk des Gesetzgebers ein nicht  wegzudiskutierendes fachlich-wissenschaftlich  und betriebswirtschaftlich fundiertes  Gegengewicht gegenübergestellt” habe.  Weitere wichtige Eckpfeiler der Berufspolitik  seien der Erhalt der Freiberuflichkeit unter  den zunehmenden Wettbewerbsbedingungen  in Deutschland und Europa, der von der  Politik gewollte sukzessive Abbau der Aufgaben  der Selbstverwaltung, die neuen Versorgungsstrukturen,  das Thema Europa unter  anderem und die Umsetzung des sogenannten  Bologna-Prozesses. Eine erfreuliche Entwicklung  sei die Rückbesinnung des Berufsstandes  hin zum Zahn-„Arzt”.

BZÄK-Präsident Dr. Dr. Jürgen Weitkamp  dankte Schmiedel ausdrücklich für seine  entschiedenen Worte. Die Zahnärzteschaft  brauche solchen kämpferischen Impetus,  um die gesundheitspolitischen Herausforderungenzu überstehen. Die Zahnärzteschaftsei zu einem starken „Player” geworden, was  durchaus anstrengender sei, als allein in Reaktion  zu verharren: „Unser schöner Beruf  und unser Berufsstand müssen gegenüber  der Politik und allen anderen Öffentlichkeiten  bewahrt werden vor der Überdeckung  durch Versozialrechtlichung.” Eine ehrliche  und transparente Arbeit sei entscheidend für  zukunftsfähige Berufspolitik, und das Eintreten  für den gesamten Berufsstand sei umso  kraftvoller, je weniger Partikularinteressen  die große Linie zu desavouieren versuchten.  Dr. Jörg-Peter Husemann, Vorstandsvorsitzenderder KZV Berlin, betonte die Aktualitätdes wissenschaftlichen Themas auf dem Zahnärztetag - wurde mit der Prothetik  doch ein Bereich gewählt, mit dem die  Zahnärzte nach wie vor „einen ebenso  wichtigen wie großen Teil ihrer Tätigkeit  verbringen”. Zwar, so Husemann, wurde in  den letzten Jahren erfolgreich die Prävention  in den Vordergrund gerückt, der Lebensabschnittmit Zahnersatz habe sich  aber nicht verringert. Zusätzlich bedingt  durch Prophylaxe, PZR und besseres  Know-how in der Parodontologie  gebe es bereits jetzt und werde es in Zukunft  viel mehr festsitzenden Zahnersatz  geben. Mit dem Systemwandel hin  zu befundorientierten Festzuschüssen  würde den Patienten der Vorteil modernen  Zahnersatzes inklusive Kassen-Zuschuss  ermöglicht und auch der Zahnersatz  aus den Zwängen der Budgetierung  befreit.

Das wissenschaftliche Programm, an  dem über 550 Besucher teilnahmen, vermittelte  unter anderem ein „Update Prothetik”,  ergänzt durch biologische, funktionelle  und technische Themen und eine interdisziplinärangelegte Übersicht über  präprothetische Aspekte.

Birgit DohlusDanckelmannstr. 914059 Berlin

Melden Sie sich hier zum zm-Newsletter des Magazins an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Heft-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm Online-Newsletter und zm starter-Newsletter.