Leitartikel

2009 – Jahr der Wahl

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

2009 wird ein „Super“-Wahljahr. Nicht nur in mehreren Bundesländern, auch für den nächsten Deutschen Bundestag steht die Entscheidung an, wer uns künftig regieren wird. Hat jetzt endlich der Bürger das Wort? Wenn ja, wäre eines der Anliegen dieser Bevölkerung klar: Keine noch größeren Restriktionen für Deutschlands Gesundheitswesen, kein Leistungsabbau, weniger bürokratische Hürden und ein Höchstmaß an Transparenz für jeden Patienten.

Mit zunehmender Tendenz, so beweisen es die einschlägigen Umfragen der Meinungsforscher, erkennt Deutschlands Bevölkerung – gerade auch angesichts permanenter politischer Auseinandersetzungen – dass Gesundheit nicht in den Verwaltungsetagen der Krankenkassen, nicht im Reichstag und schon gar nicht in den Ministerien der schwarz-roten Regierungskoalition geschaffen wird. Gesundheit, ob als Ziel präventiver Vorsorge oder als Ergebnis erfolgreicher Diagnose und Therapie bei guter Compliance, ist Ergebnis eines vertrauensvollen Wechselverhältnisses von Zahn-/-Arzt und Patient. Daran wird sich auch künftig nichts ändern. Gesundheit lässt sich nicht über vorrangig ökonomisch motivierte Rahmenbedingungen „regeln“.

Eingeläutet wird das Wahljahr dennoch im Zeichen von Prognosen, die die internationale Finanzkrise geprägt hat. „Rezession“ ist einer der meist genannten Begriffe, die mit der wirtschaftlichen Entwicklung des frisch gestarteten Jahres in Verbindung gebracht werden. Über Fehlbeträge, die sich aus den erwarteten Arbeitsmarktentwicklungen im Laufe des Jahres für das Großexperiment „Gesundheitsfonds“ ergeben werden, wird ebenso gemutmaßt wie über die Folgen des Basistarifs für die angestammte deutsche Krankenversicherungslandschaft. Über die Auswirkungen des GOZ-Referentenentwurfs des Bundesgesundheitsministeriums für die zahnärztliche wie auch ärztliche Versorgung in Deutschland besteht indes nicht der leiseste Zweifel: Er schafft in dieser Form unakzeptable Einschnitte für die zahn-/-medizinische Versorgung unseres Landes.

Wir Zahnärzte werden die Zeit bis zu den Bundestagswahlen im Spätsommer verstärkt nutzen müssen, sowohl die breite Öffentlichkeit wie auch unsere Patienten auf das hoch riskante Vorgehen dieser Gesundheitspolitiker aufmerksam zu machen. Das ist – ganz im Sinne unserer ethisch geprägten beruflichen Grundhaltung – unsere zahnärztliche und auch bürgerliche Pflicht. Sachliche Argumentation gegenüber der Politik ist dabei das eine – fundierte Aufklärung der Bevölkerung über die schwerwiegenden Folgen des Vorrangs von Ökonomie das andere. Diese Ansätze werden die Arbeit der zahnärztlichen Interessensvertretungen im Wahljahr mit prägen. In Wahlkampfzeiten, das zeigen zurückliegende Jahrzehnte, werden selbst Politiker für den Druck der Bevölkerung empfänglich.

Wahljahre sind aber auch Chancen für Zäsuren ansonsten festgefahrener Gesetzgebung. Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung werden – neben den fortlaufenden Maßnahmen gegen eine weitere „Verschlimmbesserung“ des deutschen Gesundheitswesens – in 2009 ihre Anstrengungen verstärkt fortsetzen, die Lösungsansätze einer ethischen, freiberuflich geprägten zahn-/-medizinischen Versorgung einzubringen. Wir brauchen verlässliche Perspektiven.

Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem Teamwünschen wir Gesundheit und einerfolgreiches, hoffentlichzufriedenstellendes Jahr 2009.

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