2. Weimarer Forum für Zahnärztinnen

Netzwerke gezielt nutzen

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Das ZoRA KompetenzNetzwerk - eine Initiative des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) - hat zum zweiten Mal ein dreitägiges Fortbildungsprogramm auf die Beine gestellt. Unter dem Leitgedanken „Kompetenz durch Verbundenheit“ bot die Veranstaltung den Teilnehmerinnen eine breite Palette fachspezifischer und betriebswirtschaftlichen Workshops. Dazu kam ein großes Spektrum an Vorträgen aus Praxis und Wissenschaft. Bewusst großzügig gesteckte Zeitfenster zwischen den einzelnen Vorträgen boten Raum für intensive Gespräche in einer lockeren Atmosphäre und machen das Forum einzigartig.

Die Teilnehmerinnen des Forums konnten dem Geheimnis des Netzwerkens in Theorie und Praxis nachspüren. Motiviert durch die Worte von Thüringens Finanzministerin Marion Walsmann: „Netzwerken ist das A und O. Es ist der richtige Weg, sich weiterzubilden und über einen fachlichen und persönlichen Austausch Kompetenz zu organisieren.“ Die Männer seien hier einen Schritt voraus. Aber: „Im Bereich des Machbaren haben Frauen gerade Hochkonjunktur“, so ihre Einschätzung. Mit Blick auf das Frauendefizit in standespolitischen Gremien forderte Walsmann die Teilnehmerinnen auf, sich zum gegebenen Zeitpunkt zu engagieren. Nur durch aktive Mitarbeit könne man dem massiven Nachwuchsproblem bei der Besetzung von Ehrenämtern begegnen.

Dr. Kerstin Blaschke, Initiatorin des Forums, gegenüber den zm: „Das Konzept des Weimarer Forums geht auf und wird von immer neuen Interessentinnen angenommen.“ Die Veranstaltung sei im Übrigen offen für alle Kollegen, nicht nur für Frauen, wie es der Name vermuten läßt, betonte sie. Die stellvertretende FVDZ-Bundesvorsitzende kündigte an, die ZoRA-Internetseite als bundesweite Kommunikationsplattform weiter auszubauen. Etwa mit Checklisten und Mentoring-Angeboten. Besonders die jungen Zahnärztinnen seien aufgerufen, dort ihre Wünsche und Meinungen zu äußern. Sie könnten vom Netzwerk am meisten profitieren, indem sie von den Erfahrungen der etablierten Zahnärztinnen lernen und typische Fehler von Berufseinsteigern im Vorhinein vermeiden. „Es wäre schön, wenn im nächsten Jahr noch mehr von den jungen Zahnärztinnen teilnehmen“, resümierte Blaschke. Der thüringische Kammerpräsident, Dr. Andreas Wagner, sprach sich im Sinne der Zahnärztinnen für familienfreundliche Strukturen aus: „Man muss sich mehr mit den Herausforderungen der Frauen beschäftigen“, bekräftigte Wagner. Gleichzeitig forderte auch er zu standespolitischer Mitarbeit auf: „Bringen Sie sich in die Berufspolitik ein, nur so können Sie etwas ändern“.

Erstmals kam Dr. Brita Petersen, die Vorsitzende des Ausschusses für die Belange der Zahnärztinnen bei der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) zu der Veranstaltung in die Goethe-Stadt. „Nur wer führt, kann ändern“, erklärte Petersen, die gerade auf der Weltkonferenz der Zahnärzte (FDI) für weitere drei Jahre als Präsidentin der Sektion Zahnärztinnen weltweit ( WDW) im Amt bestätigt wurde. Sie regte an, sich als Frau aktiv zu beteiligen. und Chancen zu ergreifen. VDZ-Bundesvorsitzender Dr. Karl-Heinz Sundmacher empfahl, die Gunst der Stunde zu nutzen: „Sie dürfen nicht darauf warten, bis jemand auf Sie zukommt, werden Sie selbst tätig.“ Von dem Gerangel innerhalb der Vorstände sollten sich die Kolleginnen nicht abschrecken lassen, wenn sie Standespolitik mitgstalten wollten.

Es folgten Fachvorträge. Etwa zu Bisphosphonaten. Die Medikamente werden bei der Behandlung von Knochenmetastasen eingesetzt. Die Referentin PD Dr. Corinna E. Zimmermann erklärte, dass das Thema die Zahnärzte beschäftigen werde. Bisphosphonate können Erkrankungen des Kieferknochens –Osteonekrosen – hervorrufen. Dabei bildet sich der Kiefer zurück. Mögliche Folge: Knochenentzündungen und Zahnverlust. In den Anamnesebogen sollte daher die Frage nach der Einnahme von Bisphosphonaten aufgenommen werden. Bei einem „ja“ solle man Kontakt mit dem zuständigen Arzt aufnehmen. Der Erlös der diesjährigen ZoRA-Tombola ging an Special Olympics Deutschland.

 

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