Arzt- und Zahnarzthilfe Kenya e.V.

Bilanz nach einer Dekade

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Heftarchiv Gesellschaft
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Mehr als 400 deutsche Helfer – meist Zahnärzte – haben sich seit dem Start vor zehn Jahren für die Arzt- und Zahnarzthilfe Kenya e.V. (AZHK) in Kenia engagiert. Mittlerweile wurden neun Zahnarztpraxen mit rein luftgesteuerten zahnärztlichen Behandlungseinheiten ausgerüstet. Eine gute Bilanz. Hilfe zur Selbsthilfe ist in puncto Zahnärztliche Versorgung dennoch weiterhin notwendig.

Der Behandlungsbedarf in Kenia ist groß: Der Konsum zuckerhaltiger Softdrinks bewirkt bei mangelnder Mundhygiene eine massive Verschlechterung der Zahngesundheit – auch in Afrika. Die Behandlungen werden größtenteils durch einheimische Oral Health Officer durchgeführt. Deutsche Zahnärzte werden für mobile Einsätze in ländlichen Regionen gebraucht, wo stationär keine zahnärztliche Versorgung möglich ist. Verträge zur weiteren Umsetzung AZHK-finanzierter Programme konnten mit fünf zahnärztlichen Stationen abgeschlossen werden.

Im Januar wurden per Lufttransport drei weitere mobile Behandlungseinheiten im Wert von circa 60 000 Euro nach Kenya geflogen. Dadurch können nun in weiter entfernten Schulen, etwa in den Slums von Nairobi, auch Füllungen gelegt und Zähne erhalten werden. Außerdem haben Helfer vor Ort gespendete Zahnröntgengeräte in den Krankenhäusern von Kasarani, Nakuru und Nyabondo installiert – das Personal wurde in Anwendung und Strahlenschutz eingewiesen.

Ein Beweis für die Notwendigkeit von AZHK: Vor der Zahnarztstation des Elizabeth-Krankenhauses in Mukumu in der Nähe des Kakamega-Forests saßen unerwartet mehr als 100 Patienten – die Helfer waren eigentlich nur zur Aufstellung von Cartgerät, Scaler und Autoclaven sowie zur Übergabe zahlreicher Instrumente und Materialien dorthin gefahren. Um den Bedarf zu decken, wurde hier die neunte Zahnstation mit einer Oral Health Officerin eingerichtet. Zudem finanziert die Organisation das Zahnmedizinstudium von zwei Franziskaner-Nonnen, die später die zahnärztliche Verantwortung der AZHK-Praxen übernehmen wollen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet für uns, dass wir die Kenianer unter Ausnutzung einheimischer Ausbildungsmöglichkeiten selbst befähigen, eine qualifizierte zahnärztliche Behandlung durchzuführen. Die AZHK fördert den Aufbau von Lehreinrichtungen. Der medizinisch ausgerichteten Uzima-Universität in Kisumu, die in diesem Jahr ihren Lehrbetrieb aufnehmen wird, will man daher die zahnmedizinische Ausrüstung zur Verfügung stellen. Der Aufbau dieser Universität ist für Kenia sehr wichtig, da ein Zahnmedizinstudium bisher nur in Nairobi mit geringen Absolventenzahlen angeboten wird. Die AZHK leitete ein Patenschaftsprojekt für Waisenkinder. Knapp 500 jungen Menschen werden die Schul- und Berufsausbildungen durch persönliche Paten oder durch die AZHK finanziert. Einige dieser Waisen haben die Ausbildung zum Zahntechniker für unsere eingerichteten zahntechnischen Laboratorien und zum Medical Engineer zur späteren Wartung unserer Behandlungseinheiten aufgenommen. Wir bitten weiterhin um Unterstützung für diese wichtigen Hilfsprojekte. Die AZHK finanziert sich vollständig aus Spenden, unter anderem auch durch Altgoldsammlungen.

Dr. Hans- Joachim Schinkel1. Vorsitzender AZHK

Spendenkonten:Vereinskonto: 140 046 798Patenschaftskonto: 140 051 503BLZ: 820 510 00Sparkasse Mittelthüringen

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