Finanzmanagement

Bewertung von Kreditsicherheiten

Heftarchiv Praxis
sg
Die Bewertung von Kreditsicherheiten hat während der vergangenen Jahre neben der Beurteilung der Kreditwürdigkeit oder Bonität des jeweiligen Betriebes an Bedeutung zugenommen. Diese Orientierung der Kreditvergabepolitik sowohl an der Bonität des Kunden als auch an der Qualität seiner Sicherheiten verdeutlicht, wie wichtig es für Unternehmer und Betriebsinhaber heutzutage ist, sich bei den Details zu diesem komplexen Thema auszukennen.

Unternehmer, die mit Hilfe der Bankinstitute ihre Verhandlungsspielräume bei der Bewertung von Kreditsicherheiten kennen, verfügen über Möglichkeiten, bei bevorstehenden Finanzierungen oder Umschuldungen nicht nur ihre zukünftige Kreditversorgung zu sichern, sondern darüber hinaus bei erstklassigen Sicherheiten Kreditzinsen gegebenenfalls zu verringern oder frei gewordene Sicherheiten für Neukredite zu verwenden. Banken wiederum profitieren ihrerseits von möglicherweise erstklassigen Sicherheiten, die nur einen geringen Verwaltungsaufwand erfordern und darüber hinaus die Kunde-Bank-Beziehung insgesamt stabilisieren können.

Bei den bankinternen Bewertungen der unterschiedlichen Kreditsicherheiten (siehe nebenstehende Tabelle) muss zwischen dem„Beleihungswert“, der sich am jeweils vorsichtig ermittelten Verkehrsaoder Verkaufswert der Kreditsicherheiten orientiert und der regelmäßig darunter liegenden „Beleihungsgrenze“unterschieden werden. Diese Beleihungsgrenze berücksichtigt von den Bankinstituten vorgesehene Sicherheitsabschläge, sodass sich die maximale Kredithöhe grundsätzlich an der Höhe der jeweiligen Beleihungsgrenze orientiert.

Bei Kreditverhandlungen sollte das jeweilige Bankinstitut um Offenlegung seiner diesbezüglichen Bewertungsrichtlinien gebeten werden.

Die Zusammenstellung, die von Annäherungswerten ausgeht, soll dem Unternehmer Entscheidungshilfen zur professionellen Vorbereitung seiner Kreditgespräche geben.

Michael VetterWirtschaftsjournalistvetter-finanz@t-online.de

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