26. Berliner Zahnärztetag

Vielfältige Maßnahmen

Die Chirurgie mit all ihren Facetten stand im Mittelpunkt des 26. Berliner Zahnärztetages, der am 17. und 18. Februar stattfand. Die Referenten widmeten sich der traditionellen oralen Chirurgie, der Implantat- und der Parodontalchirurgie, der Zahnerhaltung und dem Erkennen von Erkrankungen der Mundhöhle.

Dr. Wolfgang Schmiedel, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, begrüßte zur Eröffnung hochkarätige standespolitische Gäste. Neben dem Hauptgeschäftsführer der Bundeszahnärztekammer, Florian Lemor, waren auch die Präsidenten mehrerer Landeszahnärztekammern vor Ort. Schmiedel konnte Jürgen Herbert (Brandenburg), Prof. Wolfgang Sprekels (Hamburg), Dr. Michael Sereny (Niedersachsen) und Dr. Michael Rumpf (Rheinland-Pfalz) willkommen heißen.

Ergänzend ging Dr. Jörg-Peter Husemann, Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin, in seiner Rede näher auf das Kongressthema ein. Husemann erinnerte die Anwesenden an die Vielfältigkeit zahnärztlicher chirurgischer Maßnahmen.

Erhalten und inspizieren

Diese reichten vom Fibrömchen in der Wangenschleimhaut bis zur „großen“ Chirurgie im Rahmen implantologischer Maßnahmen.

Um dies alles leisten zu können, müsse sich der Allgemeinzahnarzt, den Husemann mit einem Augenzwinkern als „Wald und Wiesen“-Zahnarzt bezeichnete, regelmäßig fortbilden.

Im wissenschaftlichen Programm sprach Dr. Yango Pohl von der Universität Bonn über chirurgische Zahnerhaltung. Diese sei ein weites Feld, Pauschalantworten seien kaum möglich auf die Frage nach der Indikation dieser Therapien, erklärte Pohl. Zudem stehe sie teilweise in Konkurrenz zu anderen Methoden wie der Implantologie und der Extraktion beziehungsweise der konventionellen Prothetik. Neue Technologien, Verfahren und Materialien versprächen der chirurgischen Zahnerhaltung „einen Ausbau der Resultate“. Sie werde immer ihren Platz in der modernen Zahnheilkunde haben, glaubt Pohl. Sie biete nämlich neben Vorteilen für die Patienten (Vermeidung von Infektionen) auch einen hohen Zufriedenheitsfaktor für den Behandler.

Im Anschluss klärte Prof. Andrea Schmidt-Westhausen von der Charité Universitätsmedizin in Berlin über die Diagnostik von Mundschleimhauterkrankungen auf. Grundsätzlich sei ein methodischer Ablauf (Algorithmus) bei der intraoralen Inspektion zu empfehlen, der nicht variiert werden sollte. Durch ein Routinevorgehen bei der Untersuchung werde vermieden, dass wichtige Befunde übersehen werden, sagte Schmidt-Westhausen. Nach ihren Angaben lassen sich drei mögliche Arten von Veränderungen in der Mundhöhle ausmachen: weiße Flecken, dunkle Flecken und ein tumorähnliches Wachstum. Dabei sei wiederum zwischen harmlosen, unklaren und bösartigen Veränderungen zu unterscheiden.

Wie man an dieser Auswahl an Vorträgen erkennt, ist die zahnmedizinische Chirurgie ein weites Feld mit ganz unterschiedlichen Aspekten. Schmiedel zeigte sich überzeugt, dass die Referate „im Ergebnis der gesamten Kollegenschaft und somit auch zuvörderst den uns anvertrauten Patienten zugutekommen“. eb

INFO

Verleihung der Ewald-Harndt-Medaille

Die Ewald-Harndt-Medaille, höchste Auszeichnung der Zahnärztekammer Berlin, ging in diesem Jahr an eine Berliner Zahnärztin und einen Hildesheimer Zahnarzt. Beide engagieren sich für Menschen mit Behinderung.

Dr. Imke Kaschke kümmert sich seit Jahren um mehrere soziale Projekte in der Hauptstadt. Die Verbesserung der zahnmedizinischen Betreuung von in Heimen lebenden Erwachsenen mit Behinderung ist ihr dabei ein besonderes Anliegen. Zudem ist Kaschke Mitentwicklerin des AuB-Konzepts von BZÄK und KZBV.

Der zweite Preisträger, Dr. Christoph Hils, ist Initiator und Clinical Director des zahnärztlichen Gesundheitsprogramms „Special Smiles“ der Special Olympics, den Sportspielen für Menschen mit geistiger Behinderung.

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