Kongress „Zukunft Prävention 2013“

Wirksame Strategienbrauchen politischen Willen

Gesamtgesellschaftlich, fair finanziert, gemeinsam verantwortet – das sind Kernforderungen an eine Präventionsstrategie in Deutschland. „Die Bundesregierung muss Rahmenbedingungen schaffen, die eine ressort- und sektorübergreifende Zusammenarbeit aller Akteure in Prävention und Gesundheitsförderung ermöglichen“, betonte Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK, während des Präventionskongresses 2013.

Eingeladen hatten der Kneipp-Bund, der Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) und die Barmer GEK. Rund 300 Fachleute aus Wissenschaft und Gesundheitspolitik nutzten den Kongress, um zu bilanzieren, wo Prävention und Gesundheitsförderung stehen und welche Perspektiven sie haben. Vor 25 Jahren hatte das Gesundheitsreformgesetz 1989 die Gesundheitsförderung als Pflichtaufgabe festgeschrieben.

Bisherige Erkenntnisse der Präventionsbewegung

DAMiD-Vorstandsmitglied Dr. med. Matthias Girke hob den Wert präventiver Konzepte hervor. „Wir wissen heute, wie wichtig Bewegung und gesunde Ernährung für die Entwicklung unserer Kinder sind. Kinder, die gesund aufwachsen, haben ein geringeres Risiko, als Erwachsene Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck zu bekommen.“ Aber auch später trügen Prävention und Gesundheitsförderung viel dazu bei, dass bestimmte Krankheiten nicht oder zumindest schwächer ausbrechen. Das sei eine große Chance.

Barmer-Vorstandsvize Schlenker betonte, eine Präventionsstrategie müsse klare Ziele sowie Zuständigkeiten beinhalten und brauche eine Erfolgskontrolle. Prävention könne nur erfolgreich sein, wenn sie die richtigen Zielgruppen erreiche und auf Kontinuität angelegt sei. Gestärkt werden müsse die lebensweltbezogene Gesundheitsförderung.

„Damit erreichen wir Zielgruppen, deren gesundheitliche Chancen sozial bedingt schlechter sind“, so Schlenker.

Gesundheitsförderung im Alltag

Die Präsidentin des Kneipp-Bundes, Marion Caspers-Merk, verwies darauf, dass Prävention heiße, in den Alltag zu investieren. Entscheidend sei, nationale Präventionsziele zu erarbeiten, an denen eine Präventionsstrategie ausgerichtet werden könne. „Zudem ist es konsequent und geboten, mit einem Präventionsgesetz einen gesetzlichen Rahmen zur Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung insgesamt zu schaffen.“ Auch aus Sicht des Kneipp-Bundes sei Prävention eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe. Gesundheitsförderung und Prävention müssten zwischen Bund, Ländern und Kommunen verzahnt werden und dürften nicht auf einzelne Akteure umgelegt werden.

Themen des Kongresses „Zukunft Präven- tion: Blick zurück nach vorn – 25 Jahre § 20 SGB V“ waren Erfahrungen mit der Gesundheitsförderung in Regionen und Kommunen sowie in verschiedenen Lebenswelten wie Kitas und Schulen oder für alte Menschen und Arbeitnehmer. Diskutiert wurden daneben Erwartungen an die Prävention und Gesundheitsförderung in den kommenden zwei Jahrzehnten.

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