Soziales Engagement auf dem Wasser

Unterwegs nach Madagaskar

Heftarchiv Gesellschaft
Die Hilfsorganisation Mercy Ships folgt einer Einladung des Präsidenten von Madagaskar. Der nächste Einsatzort des Hospitalschiffs MS Africa Mercy wird bis Juni 2015 die madagassische Hafenstadt Tamatave sein.

Der Schweizer Direktor der Africa Mercy, Roland Decorvet, hat die Gespräche mit offiziellen Repräsentanten des Premiers und des Gesundheitsministers aus Madagaskar in Genf abgeschlossen. „Wir freuen uns, Seite an Seite mit der Regierung von Madagaskar zu arbeiten, um die medizinische Infrastruktur durch chirurgische Hilfe und nachhaltige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu stärken. Viele Tausend Patienten leiden unter Symptomen, die unsere erfahrenen und qualifizierten Mitarbeiter behandeln können“, sagt Don Stephens, Gründer und Präsident von Mercy Ships.

Das Hospitalschiff ist mit fünf hochtechnisierten Operationssälen und einer modernen Krankenstation ausgerüstet, um Eingriffe und Behandlungen in diesen medizinischen Bereichen durchzuführen: Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, wiederherstellende und plastische Chirurgie, Orthopädie und allgemeine Chirurgie. Mercy Ships bietet darüber hinaus Zahn-, und Augenbehandlungen an. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Fort- und Weiterbildungen im Gesundheitsbereich.

Das medizinische Personal an Bord will während des mehrmonatigen Aufenthalts an Bord des 16 500 Tonnen schweren Hospitalschiffs im Hafen einige Tausend Patienten behandeln. Die Therapien und Eingriffe sind für die Bevölkerung von Madagaskar kostenfrei. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung von Patienten, die wenig oder überhaupt keinen Zugang zu fachchirurgischer Hilfe haben.

Gebündeltes medizinisches Wissen an Bord

Wie das Präsidentenbüro meldet, besteht ein grundlegender Bedarf an fachlicher Expertise und medizinischem Know-how, so wie es Mercy Ships bietet. Das gelte für den Bereich der fachchirurgischen Eingriffe und für die nachhaltigen Programme als Teil der Fort- und Weiterbildung, die auf die Schulung von einheimischem Fachpersonal ausgerichtet sind.

Atlantic Mercy erweitert Angebot der Hilfseinsätze

Ab 2018 soll übrigens ein weiteres Schiff die Mercy-Ships-Projekte auf dem afrikanischen Kontinent unterstützen. Die Hilfsorganisation hat mit Unterzeichnung eines Vertrags mit europäischen und asiatischen Schiffsbau- firmen den Bau des speziell angefertigten, neuen Hospitalschiffs „Atlantic Mercy“ (Arbeitstitel) beschlossen.

„Mit dem zweiten Schiff verdoppeln wir die Kapazität von Mercy Ships. Darüber hinaus können wir die Unterstützung von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen im jeweiligen Gastland erweitern“, erklärt Stephens.

Das neue Schiff entsteht im Rahmen einer weltweiten Zusammenarbeit. Gebaut wird das mit 37 000 BRZ vermessene Hospitalschiff in der Schiffswerft von Tianjin Xingang von der China Shipbuilding Industry Corporation (CSIC). Die Projektleitung liegt in den Händen der schwedischen Reederei Stena RoRo aus Göteborg. Das Baudesign stammt aus der Feder von Deltamarin aus Turku, Finnland. Die französische Makler- firma Barry Rogliano Salles (BRS) war von entscheidender Bedeutung für die Vertragsverhandlungen. Das neue Schiff wird von Lloyd’s Register zertifiziert werden und unter maltesischer Flagge fahren. Die Werft wird das Schiff voraussichtlich im Jahr 2017 liefern, im Jahr darauf wird es voll einsatz- fähig sein.

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