25 Jahre Kuratorium perfekter Zahnersatz

Patientenaufklärung ist ehernes Ziel

Anlässlich des 25. Jahrestreffens des Kuratorium perfekter Zahnersatz trafen sich Wissenschaftler, Standesvertreter, Repräsentanten aus Krankenkasse und Patientenaufklärung zu einer Podiumsrunde. Alle kamen mit dem Ziel, darüber zu diskutieren, wie der Patient an eine für ihn verständliche und vor allem umfangreiche Information kommt, damit er sich für seinen individuellen Therapieweg entscheiden kann.

„Die Bundeszahnärztekammer hat sich sehr gründlich auf den Beratungsbedarf der zahnärztlichen Patienten eingestellt“, formulierte Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), in seinem Statement. Die Grundlage hierfür seien solide fachliche Informationen in einer auch für den nicht akademischen Patienten verständlichen Sprache, mit anschaulichen Bildern und Erklärungen. Auch erwähnten die Aufklärungsmaterialien immer alle möglichen Risiken und Problemsituationen, die bei einer vorgestellten Behandlungsvariante möglicherweise eintreten könnten. „Ebenso zielt die Aufklärung der BZÄK darauf ab, Alternativbehandlungen vorzustellen. Hiermit erfährt der Patient eine große Transparenz und kann“, so Oesterreich weiter, „dann mit seinem Zahnarzt zusammen das Für und Wider absprechen und letztendlich auch nach seinem Geldbeutel entscheiden.“

Vertrauen ist das entscheidende Wort

Wie wichtig das Miteinander zwischen Patient und Zahnarzt ist, unterstrich auch Prof. Lauer, Wissenschaftlicher Beirat des Kuratoriums perfekter Zahnersatz: „Ohne persönlichen Kontakt gibt es kein Vertrauensverhältnis!“ Ein gutes Zahnarzt-Patienten-Verhältnis basiere immer auf einer umfassenden, ehrlichen Aufklärung und der Empathie des Zahnarztes, der sich in die Situation seines Patienten hineinversetzen muss. Er empfiehlt daher: „Immer erst den Behandlungswunsch des Patienten anhören, dann gründlich und umfassend den Befund ermitteln und schließlich dem Patienten drei mögliche Therapielösungen entsprechend seiner Situation anbieten.“ Dann könne der Patient in Ruhe in seinem persönlichen Umfeld darüber nachdenken oder gar bei einem anderen Zahnarzt eine Zweitmeinung einholen. „Erst dann sollten Sie mit dem Patienten eine Entscheidung treffen“, rät Lauer. Und: „Nicht zu unterschätzen ist auch das Vertrauen zwischen dem Zahnarzt und seinem Meisterlabor.“

Wie wichtig eine gute Beratung des Patienten ist, kann Karin Walkenhorst, TK, aus ihrem alltäglichen Erfahrungsschatz berichten: „Die Patienten wollen kein Mehr an Informationen, sondern Hilfe im Umgang mit ihnen.“ Dass es aber immer noch Patienten gibt, sie sich nicht mit der Information und Beratung ihres Behandlers oder ihrer Krankenkasse zufriedengeben, davon weiß Georg Bornes von der Unabhängigen Patientenberatungsstelle zu berichten. „Es gibt auch viele Patienten, die sich mehrfach beraten ließen, aber die Informationen einfach nicht behalten können, hier gilt es anzupacken.“

So geht Beratung richtig

Die Beratung „von der anderen Seite“ erklärte Bernd Werner, Diplomkaufmann und Neuromarketing-Experte aus München, indem er den Zuhörern einen „Blick hinter die Stirn“ vermittelte. Er erklärte an diversen Beispielen, wie Werbung und damit Verkaufen „wirklich geht“. So machte er deutlich, dass in einem wichtigen Wort vom Betrachter nur der erste und der letzte Buchstabe gelesen wird, „hiermit kann man gezielt das, was Menschen lesen wollen beziehungsweise seitens der Werbung lesen sollen, lenken. Ebenso erklärte er den Stellenwert der Empathie. „Emotionen sind immer die Betreiber einer Entscheidung und diese läuft zu 95 Prozent allein über das Unterbewusstsein ab!“ Klar sei doch, dass sich ein Mensch, der ein heißes Getränk im weichen Sessel trinkt, wohler fühlt als jemand, der nur kaltes Wasser zur Begrüßung erhält und dabei auf einem harten Stuhl sitzt. Fazit: Allein die Emotionen entscheiden und sie sind oft das Gegenteil von Vernunft. Dass es hierbei nicht zu Fehlentscheidungen seitens des Patienten kommt, erinnerte Oesterreich daran, dass der Zahnarzt ein Mediziner ist und es seine Pflicht und Aufgabe sei, mit dem Patienten nicht über das Ersatzteil „Zahnersatz“ zu sprechen, sondern klarzumachen, dass dieser Zahnersatz eingebettet ist in einen Organismus und mit ihm zusammen funktionieren soll.

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