BFB-Mitgliederversammlung

Freie Berufe mit neuer Stärke

Die außerordentliche Mitgliederversammlung des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) hat am 10. Dezember 2014 in Berlin mit großer Mehrheit Beschlüsse gefasst, die die Interessenvertretung für die Freiberufler nachhaltig stärken und zukunftsfest machen.

Am 10. Dezember fand in Berlin die außerordentliche Mitgliederversammlung des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) statt. Die Versammlung stand im besonderen Interesse der Fachöffentlichkeit, da es um die zukünftige gemeinsame Interessenvertretung der Freien Berufe in Deutschland und Europa ging. Fast genau vor einem Jahr hatten zahlreiche große Berufsorganisationen ihren Austritt angekündigt beziehungsweise dem BFB den Rücken gekehrt, wie seinerzeit die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung.

Daher wurde im Jahr 2013 anlässlich der seinerzeitigen außerordentlichen Mitgliederversammlung ein Vorstand eingesetzt, dessen Aufgabe es vor allem war, die Zerwürfnisse innerhalb des Verbands zu kitten und den BFB zukunftsweisend aufzustellen. Mit der jetzt beschlossenen Wiederaufnahme zahlreicher großer Berufsorganisationen ist dieses Vorhaben gelungen.

Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) beurteilen die Mitgliederversammlung als positiv und zukunftsweisend und sehen den BFB gestärkt in die Zukunft gehen. „Die Freien Berufe sind ein bedeutender gesellschaftlicher Grundpfeiler in Deutschland, die ihre Kräfte effizient bündeln“, erklärt Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK und Vizepräsident des BFB. „Der Eintritt beziehungsweise die Wiederaufnahme von Organisationen wie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Bundessteuerberaterkammer, der Bundesrechtsanwaltskammer und der Bundesarchitektenkammer ist mit Blick auf aktuelle nationale und europäische Entwicklungen mit Bezug zu den Freien Berufen besonders wichtig. „Jetzt ist die kraftvolle Vertretung gemeinsamer Interessen gefordert“, so der Vorsitzende des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Wolfgang Eßer.

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Umfangreiches Arbeitsprogramm 2015

Anlässlich ihrer BZÄK-Bundesversammlung 2013 hatten die Delegierten den Vorstand der Bundeszahnärztekammer dazu aufgefordert, sich nach Kräften auch in Zukunft für die Freien Berufe einzusetzen und insbesondere eine Auflösung des BFB zu verhindern. Auch die Vertreterversammlung der KZBV hatte in einem Beschluss vom 6. November 2013 dazu aufgefordert, die Strukturen des BFB so zu erneuern, dass dieser als handlungsfähiger und wichtiger Ansprechpartner der Politik auf Bundes- und EU-Ebene erhalten bleibt. Für die Zahnärzte wurde daher der Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, zum Vizepräsidenten des BFB gewählt, der sich aktiv in die neuen Strukturen des BFB eingebracht hat. Dieses Vorhaben kann aus Sicht des Berufsstands heute als geglückt betrachtet werden.

Gerade auch vor dem Hintergrund wichtiger nationaler und europäischer Entwicklungen mit Bezug zu den Freien Berufen erscheint es besonders wichtig, dass der Verband jetzt gut aufgestellt und handlungsfähig ist. So könnte der aktuelle Vorstoß der Europäischen Kommission, der vor allem die Deregulierung Freier Berufe betrifft, sich zulasten der hohen Qualitätsstandards auf die Freien Berufe in Deutschland auswirken, was vor allem für die Gesundheitsberufe große Gefahren birgt. Es muss daher das Bestreben von BZÄK und KZBV im Verbund mit dem BFB sein, diese Qualität nicht europäischem Gewinnstreben zu opfern.

BFB-Präsident Dr. Horst Vinken äußerte sich im Rahmen der Mitgliederversammlung auch zu den anliegenden politischen Aufgaben im Jahr 2015. Neben dem Thema Digitalisierung, dem auch die Bundesregierung eine besondere Bedeutung beimesse, müsse sich der BFB insbesondere mit den Fragen der Fachkräftesicherung, dem Wandel der Arbeitswelt und vor allem mit Angriffen auf die Regulierung in den Freien Berufen beschäftigen, darunter ganz zuvorderst mit der EU-Transparenzinitiative sowie mit den länderspezifischen Empfehlungen. Nicht zuletzt gehe es auch darum, die verbandsinternen Strukturen und Abläufe den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Vinken betonte dabei, dass sich die Arbeit des Vorstands im vergangenen Jahr konstruktiv entwickelt habe und von Zielsicherheit, Zielgenauigkeit und Harmonie geprägt sei. Ziel müsse es heute sein, dass sich der Freiberufler mit kräftiger Stimme in den politischen Dialog mit einbringt.

RA Florian Lemor Hauptgeschäftsführer der BZÄKChausseestr. 1310115 Berlin

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