Förderprogramm des Bundes

Personal besser finden – und binden

Seit dem 1. Oktober 2015 läuft das vom Bundesarbeitsministerium initiierte Coachingprogramm „UnternehmensWert:Mensch“. Auch Zahnärzte können sich beraten lassen bei der Frage, wie gut die eigene Praxis aufgestellt ist, um personelle Engpässe zu meistern. Als Anreiz winkt eine öffentliche Förderung von bis zu 80 Prozent.

Vor allem in strukturschwachen Gebieten und in Ballungszentren wird es zunehmend schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden – auch Zahnarztpraxen spüren bisweilen den Fachkräftemangel. Hinzu kommen die ständig steigenden Anforderungen an die Praxen, etwa im Bereich der Hygiene, im Bereich der Patientenberatung oder beim Qualitätsmanagement. Dies fordert Praxisinhaber und -personal gleichermaßen.

Unterstützung kann man nun durch das Beratungsprogramm “UnternehmensWert:Mensch“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS, siehe Kasten) bekommen, das die Personalbindung und -findung fokussiert. Das Programm zielt ganz bewusst auf kleinere Unternehmen. Grund: In der Regel können gerade diese sich ein externes Coaching nicht leisten.

Voraussetzungen für die Förderung

Durch das Programm können Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten bis zu 80 Prozent Zuschuss zu den Kosten der Prozessberatung erhalten. Unternehmen mit 10 bis 249 Beschäftigten können mit bis zu 50 Prozent bezuschusst werden. Die Restkosten tragen die Unternehmen selbst. Gefördert werden Zahnarztpraxen mit Sitz und Arbeitsstätte in Deutschland, die mindestens zwei Jahre bestehen. Zudem müssen die Zahnarztpraxen weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen, von denen mindestens ein Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig in Vollzeit angestellt ist.

Ziel des Programms ist laut Angaben auf der Internetseite des Projekts (www.unternehmens-wert-mensch.de), kleine und mittlere Unternehmen für zukünftige Herausforderungen zu sensibilisieren und sie bei einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik zu unterstützen. Mithilfe der Beratung soll in den Unternehmen auch eine Unternehmenskultur gefördert werden, die nicht nur motivationsfördernd ist, sondern gleichzeitig auch zur Fachkräftebindung beiträgt, heißt es.

Für die Beratung werden des- halb ausschließlich autorisierte Fachberater zugelassen, die über die entsprechende Erfahrung verfügen und mit den Praxisprozessen der Branche vertraut sind. Nach Angaben des BMAS haben sich bundesweit bereits rund 3.000 kleine und mittlere Unternehmen mit insgesamt etwa 100.000 Beschäftigten für das Beratungsangebot entschieden.

Das Programm fordert sowohl die aktive Mitarbeit der Praxisinhaber wie die des gesamten Praxisteams ein, indem es beide Parteien direkt in den Beratungsprozess einbindet.

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Für jede Praxis eine eigene Strategie

Das im Folgenden vorgestellte 3-Phasen-Modell veranschaulicht beispielhaft eine Beratungsstrategie, mit der man die individuellen Anforderungen einer Praxis generieren kann:

  • Analysephase

Hier wird gemeinsam mit Inhabern und Mitarbeitern geprüft: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Was könnte besser laufen? Die Einbindung der Mitarbeiter von Anfang an ist deshalb so wichtig, da jede Sichtweise zählt, um den Veränderungsprozess ganzheitlich und nachhaltig gestalten zu können.

Zahnärzte und ihre Mitarbeiter in Rezeption, Assistenz, Prophylaxe und Labor werden dafür zu ihren Meinungen zum Praxisablauf befragt. Ergebnis der Analysephase sind somit konkrete Handlungsempfehlungen mit individuellem Bezug.

  • Umsetzungsphase

Es folgt die Beobachtung und Begleitung des laufenden Praxisbetriebs. Hier kommt es darauf an, die in der Analysephase herausgearbeiteten Handlungsempfehlungen in der täglichen Praxis konsequent umzusetzen. Hierbei hat sich gezeigt, dass vor allem die kontinuierliche Begleitung im laufenden Praxisbetrieb den erfolgreichen Beratungsprozess fördert. So können wirksame Strukturen und Abläufe eingeführt werden und sich im Laufe der Zeit verfestigen.

Wichtig für verbesserte Arbeitsabläufe sind zum einen klare Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche. Zum anderen sind Motivation und Mitarbeiterentwicklung gefragt: Wie können sich die Mitarbeiter konsequent weiterentwickeln und ihren Beitrag für die Praxis und das Team verbessern? Wie gelingt eine Verbesserung der Motivation jedes Einzelnen? An der Beantwortung dieser Fragen wird je nach Bedarf in Form von Mitarbeiterinterviews und Teamworkshops gemeinsam gearbeitet.

  • Prozessabschlussphase

In dieser Stufe werden die bisher erreichten Ergebnisse reflektiert. Falls nötig, werden weitere individuelle Handlungsempfehlungen für die strategische Zukunftsentwicklung der Zahnarztpraxis erarbeitet.

Detlef DiehrBetriebswirtinfo@diehr-praxisplus.de

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