Versorgung von Asylsuchenden

Zahnärzte helfen Flüchtlingen bundesweit

sf
Selten waren Zahnärzte als ehrenamtliche Helfer im eigenen Land so stark gefragt wie in diesem Jahr.

Nach den jahrelangen vergleichsweise kleineren, wenngleich nicht minder dramatischen, Flüchtlingsschüben aus Afrika wird Europa jetzt zusätzlich von starken Strömen aus südöstlicher Himmelsrichtung heimgesucht.

Die Menschen fliehen in erster Linie vor dem Islamischen Staat (IS) und Baschar al-Assad in Syrien, aus den Krisengebieten Afghanistans, wo der IS gerade das ehemalige deutsche Feldlager in Kundus eingenommen hat, sowie aus den Balkanländern, wo es den Regierungen zum Teil nicht gelingt, wirtschaftlichen Aufschwung im Land und Frieden unter den Volksgruppen zu gewährleisten.

Zum Tag der Zahngesundheit haben sich auch im 25. Jahr der Kampagne deutsche Zahnärzte bundesweit engagiert. Die Vertreter der Zahnärzteschaft in Nordrhein haben sich in diesem Jahr dabei auch ganz explizit an Menschen gewandt, die aus Krisen- und Kriegsregionen flüchten mussten und neu in Deutschland angekommen sind.

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Zahnärzte zeigen sich solidarisch mit den Flüchtlingen

Düsseldorfer Zahnärzte führten in diesem Zusammenhang auch eine Aktion in einer Flüchtlingsunterkunft durch. In mehreren Fremdsprachen beantworteten Vertreter der Zahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein sowie Prophylaxefachkräfte Fragen rund um die Zähne, die zahnärztliche Versorgung in Deutschland und informierten zu Mundhygiene und zahnfreundlicher Ernährung. Für die untergebrachten Kinder und Erwachsenen gab es dabei vielfältiges Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen, kleine zahngesunde Geschenke und Zahnpflegeartikel zum Mitnehmen.

Die Zahnärztekammer Nordrhein erarbeitet zurzeit zusammen mit den Gesundheitsämtern ein Patenmodell für die Flüchtlings- und Asylbewerberunterkünfte. Ziel soll sein, den ehrenamtlichen Helfern und Betreuern in den Unterkünften Zahnarztpraxen in örtlicher Nähe und mit den entsprechenden Sprachkenntnissen zu nennen, um den Patienten schnell die notwendige zahnmedizinische Hilfe zukommen lassen zu können. Auch in vielen anderen Versorgungsbezirken zeigen sich die Zahnärzte solidarisch mit den Flüchtlingen.

Allein in der Bundeshauptstadt gibt es mindestens 80 Zahnärzte, die neben dem Hauptberuf noch Flüchtlinge untersuchen und mehr als 30 Praxen, die offiziell Menschen mit und ohne den grünen Schein behandeln. Dies dürfte aber nur die Spitze des Eisbergs sein.

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