Leitartikel

Mehrwert für den Patienten

Heftarchiv Meinung
Wolfgang Eßer
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

die zahnärztliche Patientenberatung wird zukunftsfest aufgestellt: Wenn zum 1. Januar 2016 die neue internetbasierte Software zur Beratungsdokumentation für die Beratungsstellen in die Testphase geht, verstehen wir das als Startpunkt, um für unsere Patienten neue Maßstäbe in Sachen Service und Information zu setzen. Die Weiterentwicklung der zahnärztlichen Patientenberatungsstellen ist uns ein echtes Anliegen – und ein Großprojekt, an dem KZBV und BZÄK kontinuierlich arbeiten, um das bundesweite Informations- und Beratungsangebot der KZVen und Kammern weiter auszubauen.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

die zahnärztliche Patientenberatung wird zukunftsfest aufgestellt: Wenn zum 1. Januar 2016 die neue internetbasierte Software zur Beratungsdokumentation für die Beratungsstellen in die Testphase geht, verstehen wir das als Startpunkt, um für unsere Patienten neue Maßstäbe in Sachen Service und Information zu setzen. Die Weiterentwicklung der zahnärztlichen Patientenberatungsstellen ist uns ein echtes Anliegen – und ein Großprojekt, an dem KZBV und BZÄK kontinuierlich arbeiten, um das bundesweite Informations- und Beratungsangebot der KZVen und Kammern weiter auszubauen.

Wie wichtig es ist, dass sich der Berufsstand auf seine eigenen Kompetenzen in diesem Bereich konzentriert, hat die umstrittene Vergabe zur Neustrukturierung der gesetzlichen Patientenberatung durch den GKV-Spitzenverband deutlich gemacht. Für sieben Jahre wird diese Beratung, mit der bislang eine Gemeinschaft aus Sozialverbänden und Verbraucherzentralen beauftragt war, von Sanvartis übernommen, einem Privatdienstleister für medizinische Kommunikation.

Also ausgerechnet ein auf Gewinnmaximierung ausgelegtes Unternehmen, das Callcenter betreibt und das Pharmafirmen und Krankenkassen zu seinem Kundenstamm zählt, soll Patienten informieren und beraten! Wo bleibt denn da die Unabhängigkeit? Wir Zahnärzte sehen diesen Prozess kritisch. Grundsätzlich sprechen wir uns weiter für eine neutrale Vergabe der gesetzlichen Patientenberatung aus, und zwar losgelöst vom GKV-Spitzenverband. Letztlich geht es um Unabhängigkeit und um Glaubwürdigkeit.

Denn Fakt ist: Wir leben in einer politischen Misstrauenskultur. Das hat unser Berufsstand in der Vergangenheit einseitig zu spüren bekommen. Deshalb müssen wir uns in Sachen Beratung zukunftsfest aufstellen, um Angriffen und Verunglimpfungen von außen sachgerecht begegnen zu können. Ein wichtiger Punkt ist es, herauszustellen, welchen Mehrwert die zahnärztlichen Beratungsstellen bieten. Denn anders als Sanvartis (die mit Zielvorgaben arbeiten und die Patientenkontakte steigern sollen) beschränkt sich unsere Beratung nicht darauf, Beschwerden zu sammeln und zu dokumentieren.

Vielmehr unterbreiten wir echte Lösungsvorschläge, die in der Versorgung umgesetzt werden. Wir wollen den Patienten umfassend beraten und aktiv unterstützen – ein Service, den ein Callcenter nicht leisten kann. Um diesen Service kontinuierlich auszubauen, haben wir verschiedene Maßnahmen umgesetzt. So hat etwa das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) eine Evaluation des zahnärztlichen Beschwerdemanagements in den Beratungsstellen durchgeführt. Die Ergebnisse belegen, dass viele Beschwerden in den Beratungsstellen zur Zufriedenheit der Patienten aufgeklärt werden können. Das spricht eindeutig für die Qualität der zahnärztlichen Beratung.

KZBV und BZÄK haben kürzlich eine gemeinsame neue Webseite zur zahnärztlichen Patientenberatung eingerichtet. Unter www.patientenberatung-der-zahnaerzte.de können sämtliche zahnärztlichen Patientenberatungsstellen nach Bundesland gesucht werden. Die Webseite wird kontinuierlich erweitert, zum Beispiel mit vertiefenden Patienteninformationen.

Und die von KZBV und BZÄK herausgegebene Broschüre „Patienten im Mittelpunkt“ ist gerade in einer Neuauflage erschienen. Sie stellt das Leitbild und die Grundprinzipien der zahnärztlichen Beratungseinrichtungen vor und gibt einen Überblick über das Beratungsspektrum. Der nächste wichtige Eckpunkt ist jetzt der bundesweite Einsatz der einheitlichen Software zur Beratungsdokumentation. Damit kann jedes Beratungsgespräch nach gleichen Standards erfasst werden.

Hierdurch sind wir in der Lage, aussagekräftige Daten zusammenzutragen, um diese später in die Öffentlichkeit zu kommunizieren und das Beratungsangebot für unsere Patienten weiter zu optimieren. Damit können wir künftigen Auswertungen von Sanvartis mit Fakten begegnen – und tendenziellen Berichten über den Berufsstand aktiv etwas entgegensetzen. Das Gesamtprojekt wird in 2016 weiter voran getrieben, nachdem im Januar der Startschuss für die zahnärztliche Patientenberatung der Zukunft gefallen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Eßer

Vorsitzender des Vorstands der KZBV

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