Endodontische Therapie im Milchgebiss

Kommt auf die (Kontra-)Indikation an

Wegen der hohen Kariesprävalenz und der großen Zahl unbehandelter Defekte ist die endodontische Therapie im Milchgebiss ein möglicher Baustein der Behandlung bei klaren Indikationen und Kontraindikationen.

Die Erfolgsrate endodontischer Behandlungsmaßnahmen im Milchgebiss ist dann hoch, wenn die (Kontra-)Indikation korrekt gestellt wird. Als häufigstes Verfahren kommt die Caries-profunda-Therapie zum Einsatz, berichtet Prof. Roswitha Heinrich-Weltzien aus Jena aktuell in der Zeitschrift „Oralprophylaxe Kinderzahnheilkunde“. Diese Therapie zielt auf die Vitalerhaltung der klinisch symptomlosen Pulpa ab.

Mit der selektiven Kariesexkavation stehe zudem eine schonenede Herangehensweise zur Verfügung, die vielen Herausforderungen in der Behandlung des kindlichen Patienten gerecht wird. Im Fall der Pulpabeteiligung sei die Pulpotomie insbesondere an Milchmolaren indiziert.

Die Pulpektomie und Wurzelkanalfüllung werde am häufigsten an Milchfrontzähnen bei Kindern mit frühkindlicher Karies praktiziert. Für die zeitige Sicherung des Therapieerfolgs nach einer endodontologischen Behandlung ist die Einbeziehung der Patienten in ein alters- und risikoadäquates Recall- und Präventionsprogramm eine unabdingbare Voraussetzung, betont die Autorin.

Literatur: Heinrich-Weltzien Roswitha Kühnisch, Jan: Endodontische Behandlungsmaßnahmen im Milchgebiss – aktuelle Sichtweisen und Konsequenzen für die klinische Praxis, in: Oralprophylaxe Kinderzahnheilkunde, 1/2016, S. 14ff.

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