Zum Tag der Zahhngesundheit

Gemeinsam für starke Milchzähne

Seit 1991 heißt es jedes Jahr am 25. September „Gesund beginnt im Mund!“. An diesem Datum macht der Tag der Zahngesundheit bundesweit auf Themen der Mundgesundheit aufmerksam. Der Aktionstag setzt auf breite Aufklärung in der Bevölkerung und die Förderung von Eigenverantwortung, insbesondere durch praxisnahe Tipps, die Mundgesundheitsschäden verhindern helfen sollen. In diesem Jahr standen Milchzähne im Fokus.

Die (bittere) Erkenntnis: Botschaften, die Zahnärzten und Praxispersonal schon längst in Fleisch und Blut übergegangen sind und die aus dem „Effeff“ vorgetragen werden können, sind der breiten Öffentlichkeit nicht zwangsläufig bekannt. Das zeigte auch die diesjährige Pressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit. Eingeladen in die Bundespressekonferenz versammelte sich die Berliner Kita „Kreuzberger Krümel“ zum Gruppenfoto. Eltern und Betreuerinnen konnten dabei ihre Fragen an die Experten richten – Fragen, die zeigen, dass Zähneputzen im Kleinkindalter oftmals keine Selbstverständlichkeit ist: „Wie bekomme ich mein Kind dazu, den Mund aufzumachen?“, „Wie viel Zahnpasta muss ich nehmen, um richtig zu putzen?“, „Wie oft am Tag soll ich meinem Kind die Zähne putzen?“

Die gemeinsame Botschaft der Experten lautete daher: Es ist notwendig, sich noch stärker für die Mundgesundheit der Jüngsten zu engagieren! Die Gruppenprophylaxe muss gestärkt und auf die Jüngsten ausgeweitet werden! Zudem sind vernetzte Strategien aller Akteure notwendig, um gefährdete Gruppen zu erreichen!

Fluoridgehalt in Kinderzahnpasta anheben

Für Prof. Christian Splieth spielt der Fluoridgehalt in Kinderzahnpasten eine große Rolle. Die hierzulande vergleichsweise niedrig konzentrierte Kinderzahnpasta sollte – wie in anderen Ländern auch – im Fluoridgehalt angehoben werden. Ferner sollte eine Gruppenprophylaxe greifen, die auch die Kleinsten erreicht. Außerdem sollten in diesem Rahmen Prophylaxeleistungen vom ersten Zahn an in der zahnärztlichen Regelversorgung erstattet werden. Splieth fordert dazu ein Aktionsprogramm „Gesunde Milchzähne“.

Prof. Dr. Dietmar Oesterreich verwies auf die Bevölkerungsgruppen, die an der umfassenden Präventionsarbeit zu wenig partizipieren. Betroffen seien zum Beispiel Kleinkinder, Kinder und Jugendliche in prekären Lebenslagen, mit Migrationshintergrund oder auch mit einer Behinderung. Frühkindliche Karies tangiere besonders diese Familien in sozial schwierigen Lebenslagen. „Ursachen für die frühkindliche Karies sind exzessives Trinken von zucker- und säurehaltigen Getränken aus Saugerflaschen und Trinkhilfen – verbunden mit einer nicht ausreichend durchgeführten Mundhygiene im frühen Kindesalter. Um das verändern zu können, brauchen wir fachübergreifende Konzepte“, forderte Oesterreich. 

Veranstaltet wird die Pressekonferenz jedes Jahr vom „Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit“, dem rund 30 Mitglieder aus Gesundheitswesen und Politik angehören.

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