Tipps für den entspannten Fuß

Fit mit Zehenyoga

Langes Stehen im Berufsalltag tut den Füßen nicht gut. Verspannungen, Fehlbelastungen und chronische Schmerzen können entstehen. Abhilfe bringen schon regelmäßiges Bewegen und das richtige Schuhwerk – oder Zehenyoga.

Wer im Beruf oft und lange stehen muss, belastet seine Muskeln und Gelenke zu einseitig“, erklärt Diplom-Medizinpädagogin Ilka Graupner von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Gerade bei Zahnärztinnen und Zahnärzten komme neben der stehenden Tätigkeit auch meist „eine leicht verdrehte Haltung im Oberkörper“ hinzu, ergänzt Ute Merz vom Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V. So können Verspannungen entstehen, die wiederum zu chronischen Schmerzen führen können.

Beim Stehen werde die Fußmuskulatur zu wenig aktiviert, wodurch das Körpergewicht auf den Bändern und Fußgelenken laste, betont Graupner. Auf Dauer könnte dadurch das Fußgewölbe abflachen und eine Fehlstellung entstehen, wie zum Beispiel der Ballenzeh oder ein Spreiz-, Senk- oder Plattfuß. Die BGW empfiehlt daher Stehhilfen oder Stehhocker, um die Füße zu entlasten. Auch Steharbeitsmatten aus elastischen Materialien könnten entlastend wirken.

Außerdem mache es Sinn, auf gutes Schuhwerk zu achten. Der BGW zufolge sind Schuhe mit flachen Absätzen, eine weiche Innensohle und die optimale Passform empfehlenswert. Ein Wechsel zwischen Schuhen mit weicher und mit harter Sohle biete Abwechslung für die Füße und rege dadurch die Muskulatur und die Venenpumpe an. 

Sie hatten nie Schmerzen in den Füßen?

Sich so oft wie möglich zwischendurch zu bewegen, sei entscheidend. Bereits etwas Bewegung zwischen den einzelnen Behandlungen und/oder eine möglichst aktive Pausengestaltung könnten helfen. Auch sei es hilfreich, immer wieder die Haltung zu ändern. Schwimmen, Walken, Wandern in der Freizeit oder auch ein ausgleichendes Gerätetraining seien eine sinnvolle Prävention und böten die Möglichkeit Beschwerden vorzubeugen, empfiehlt die Physiotherapeutin Merz.

Eine andere, intensive Form von Bewegung für die Füße ist Toega. Der Barfußcoach Emanuel Bohlander und sein Team sind dabei, den Begriff hierzulande bekannt zu machen. Das Wort Toega ist ein Kompositum aus „toe“, englisch für Zehe, und Yoga. Toega soll dabei helfen, die Füße zu stärken. Durch Dehnen, Strecken und Kräftigung sei es möglich, den Fuß bewusster wahrzunehmen, die Mobilität wiederherzustellen und die einzelnen Zehen steuern zu lernen. 

„Ohne eine korrekte Ausrichtung der großen Zehen, kann es zur typischen Knick- und Senkfußsymptomatik kommen, die sich ungünstig auf die gesamte Körperstatik auswirkt“, erklärt Per-Olof Waßen, Ausbilder bei der Barefoot-Academy . Die Barfoot-Academy wurde 2015 in Düsseldorf von Bohlander gegründet. Neben dem Kursangebot für gesunde Füße und eine natürliche Geh- und Laufbewegung werden dort auch neue Coaches ausgebildet.

Mögliche Folgen einer ungesunden Arbeitshaltung könnten Knie-, Hüft- und Wirbelsäulenbeschwerden sein. „Die Plantarsehne, die sich zwischen Fußballen und Ferse an der Fußsohle befindet, und die den Fuß stützende Muskulatur ermüden schnell und können Schmerzen im Fuß hervorrufen“, sagt Waßen. Und durch Kompensationshaltungen könnten die Schmerzen wiederum zu Fehlhaltungen führen. 

Oder am Knie, an der Hüfte oder der Plantarsehne?

„Die Toega-Übungen sollte man mindestens fünf Wochen hintereinander zweimal fünf Minuten lang machen, um den Fuß deutlich stärker zu sensibilisieren“, betont Waßen. Bei langem, anhaltendem Stehen empfiehlt er außerdem eine fünfminütige Sitzpause pro Stunde sowie regelmäßiges Auskneten der Füße, möglichst zweimal täglich.

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