In diesem Jahr rein digital
Die Organisation wird in diesem Jahr vom australischen Zahnärzteverband ADA in Kooperation mit der FDI übernommen. Da es im vergangenen Jahr – bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie – kein Treffen gab und die Abstimmungen nur in einem schriftlichen Umlaufverfahren erfolgten, werden in diesem Jahr politische Stellungnahmen aus zwei Jahren abgestimmt und die Wahlen aus beiden Jahren zusammengelegt. Die deutschen Zahnärztinnen und Zahnärzte sind durch sechs Delegierte bei der FDI-Generalversammlung vertreten. Die Delegationsleitung hat in diesem Jahr der hessische Kammerpräsident Dr. Michael Frank inne.
Die zehn zur Abstimmung stehenden politischen Stellungnahmen sind thematisch breit gefächert: Aus dem Jahr 2020 werden Positionierungen zum Zugang zur (Mund-)Gesundheitsversorgung, zur Bekämpfung der illegalen Ausübung der Zahnheilkunde, zur Anwerbung und Betreuung ehrenamtlich tätiger Zahnärztinnen und Zahnärzte, zur Versorgung von Kiefer-Lippen-Gaumenspalten und zur intraoralen Lichthärtung angenommen.
Zudem positionieren sich die FDI-Mitgliedsländer in diesem Jahr in Stellungnahmen zum Umgang mit Amalgam als Werkstoff, zur Rolle der Zahnärzteschaft bei der Entwöhnung von Raucherinnen und Rauchern sowie zur Reanimation in der zahnmedizinischen Praxis. Zudem werden das Policy Statement zur Infektionskontrolle und -prävention in der Praxis aktualisiert und eine Positionierung zur Rolle der Zahnärztinnen und Zahnärzte beim Ausbruch infektiöser Krankheiten neu verabschiedet.
Es wird gewählt
Neben der politischen Arbeit muss eine Vielzahl an Positionen im FDI-Rat sowie in den Ständigen Ausschüssen durch die Generalversammlung neu gewählt oder wiedergewählt werden. Die Amtszeit von Dr. Gerhard Seeberger (Italien) als FDI-Präsident endet; Prof. Ihsane Ben Yahya (Marokko) übernimmt den Vorsitz für die nächsten zwei Jahre. Somit muss ein neuer President-Elect gewählt werden. Es liegen Bewerbungen aus Bulgarien, Indien und den Vereinigten Staaten von Amerika vor.
Für eine Position als Ratsmitglied („FDI Council“) bewirbt sich in diesem Jahr Dr. Michael Sereny mit der Unterstützung der Bundeszahnärztekammer. Als Mitglied des Ständigen Ausschusses für Wissenschaft („Science Committee“) stellt sich Prof. Dr. Falk Schwendicke, Berlin, als Nachfolger des turnusgemäß ausscheidenden Prof. Dr. Reinhard Hickel, für die Bundeszahnärztekammer zur Wahl. Die Wahlen finden am 29. September in der FDI-Generalversammlung in einem Online-Verfahren statt.
Am Rande des Weltkongresses finden zudem Sitzungen der FDI-Sektion „Defense Forces Dental Services“ unter dem Vorsitz von Flottenarzt Dr. Helfried Bieber, Leitender Zahnarzt der Bundeswehr, statt. Dr. Juliane von Hoyningen-Huene, Berlin, leitet als Vorsitzende das Forum der FDI-Sektion „Women Dentists Worldwide“.
Auch der wissenschaftliche Teil des FDI-Kongresses wird in diesem Jahr ausschließlich digital durchgeführt. Dieser findet vom 26. bis zum 29. September 2021 statt. Es gibt Live Sessions, die auch im Nachhinein über eine Online-Plattform abgerufen werden können. Für die Bundeszahnärztekammer präsentiert Vorstandsmitglied D.M.D./University of Florida Henner Bunke die deutsche Perspektive in der Paneldiskussion „Year in Review: Effect of Covid-19“ (Rückschau auf ein Jahr mit COVID-19). In dieser Diskussionsrunde am 29. September tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Indien, China, den Vereinigten Staaten von Amerika, Australien, Kolumbien und Südafrika zu den verschiedenen Erfahrungen und „Lessons Learned“ im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie aus.
Roxana Dürsch
Referentin Abteilung Europa/Internationales der Bundeszahnärztekammer
Anmeldung und weitere Informationen zum FDI-Kongress finden sich unterhttps://2021.world-dental-congress.org/.