31. Zahnärztetag in Mecklenburg-Vorpommern

Dento-alveoläre Chirurgie im Fokus

Wenn die Chirurgie in Medien oder auf Kongressen Thema ist, sind es meist außergewöhnliche Fälle und Techniken, die präsentiert werden. Die Chirurgie ist jedoch darüber hinaus ein integraler Bestandteil der alltäglichen Praxis – das machte das wissenschaftliche Programm des Zahnärztetages, der am 1. und 2. September 2023 in Warnemünde stattfand, deutlich. Und das Thema kam beim Publikum an: die Veranstaltung war ausgebucht.

Erklärtes Ziel des wissenschaftlichen Programms war es, das Thema „Dento-alveoläre Chirurgie“ so aufzubereiten, dass die allgemeinzahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen das Wissen aus den Präsentationen direkt in ihre alltägliche Praxistätigkeit übernehmen können. „Unser Anliegen ist es, mit den Vortragsthemen eine gute Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, innovativen Therapiemethoden und praxisrelevanten Informationen und Hinweisen zu vermitteln“, beschrieb der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Dr. Bernhard Frerich das Konzept. „Damit wollen wir auch das Verständnis des Zahnarztes als Oralmediziner in den Fokus rücken und sichtbar machen. Denn oft ist der behandelnde Zahnarzt der erste, der Auffälligkeiten in der Mundhöhle entdeckt und, wenn erforderlich, einer weiteren Diagnostik und Therapie zuführt.“ Das Engagement der Organisatoren zahlte sich aus: Die Veranstaltung war ausgebucht – das Thema Chirurgie ist also keineswegs nur eine Domäne der Spezialisten, sondern findet auch breites Interesse bei den Generalisten.

Der Zahnärztetag war – wie in den Jahren zuvor – mit der Jahrestagung der Mecklenburg-Vorpommerschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an den Universitäten Greifswald und Rostock e. V. gekoppelt.

Tiede: „Die flächendeckende Versorgung ist in Gefahr“

In den traditionellen Begrüßungsreden dominierten standes- und gesundheitspolitische Themen. Die Präsidentin der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Tiede, wies auf das schwierige Umfeld für die zahnärztliche Berufsausübung hin: Die Belastungen für die Praxen nähmen derart zu, dass die flächendeckende zahnmedizinische Versorgung akut in Gefahr sei. Dabei verstärke die demografische Entwicklung das Problem zusätzlich. Es sei unabdingbar, dass die Politik die Probleme ernst nehme und gemeinsam nach Lösungen gesucht werde.

Der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz, betonte, dass sich die Bundeszahnärztekammer anlässlich ihrer diesjährigen Klausurtagung mit den Problemen der Versorgung im ländlichen Raum beschäftigt habe. Zu den größten Problemfeldern gehöre die „überbordende Bürokratie“, die die Niederlassungsbereitschaft junger Kolleginnen und Kollegen ausbremse – hier müsse die Politik tätig werden.

Zahnärztetag als Treffpunkt von Politik und Heilberufen

Auffällig war, dass der Zahnärztetag dieses Jahr verstärkt Akteure aus der Gesundheitspolitik anzog. So war die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese (SPD), persönlich nach Warnemünde gekommen. In ihrem Grußwort dankte sie der Zahnärzteschaft für das Engagement in der ambulanten Versorgung und begrüßte die seitens der zahnärztlichen Körperschaften ergriffenen Initiativen zur Stärkung der Versorgung in der Fläche.

Auch der Präsident der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Jens Placke, war zum Zahnärztetag erschienen. Er plädierte für eine engere Zusammenarbeit der ärztlichen und zahnärztlichen Körperschaften – die Problemfelder, an denen man arbeite, seien schließlich ähnlich.

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