Rezension

Implantatprothetik – ein patientenorientiertes Konzept

Manja von Stein Lausnitz
Stefan Wolfart hat sein Fachbuch „Implantatprothetik – ein patientenorientiertes Konzept“ in die zweite Auflage geführt und nach der erfolgreichen Erstauflage Innovationsfelder wie digitale Workflows und vollkeramische Materialien inhaltlich ausgebaut. Entstanden ist eine zweibändige zweite Auflage mit etwas mehr als 1.700 Seiten und über 3.000 Abbildungen.

Das Buch ist in fünf große Kapitel gegliedert: Das erste Kapitel „Grundlagen“ umfasst essenzielle Aufarbeitungen vom Prozess der Implantologie über die strukturierte Darlegung des Patienten-, Ästhetik-, Zahnersatz-, Biomaterial- und Emergenzprofils. Das zweite Kapitel beschreibt das Behandlungs- sowie Planungskonzept der Implantatprothetik. Berücksichtigung finden sowohl die Risikofaktoren wie die periimplantären Erkrankungen oder die Bisphosphonattherapie sowie die Ausarbeitung der implantatprothetischen Planung im Lückengebiss – einschließlich klinischer Beispiele.

Im dritten Kapitel wird mit einem Umfang von 400 Seiten umfassend das klinische Vorgehen in allen Aspekten vermittelt – von der Röntgenanalyse, dem chirurgischen Vorgehen, der provisorischen Versorgung, der Abformtechnik bis hin zu den Herausforderungen in der ästhetischen Zone, der festsitzenden Sofortbelastung, digitalen Applikationen und Komplikationen. Diese fundierte und gleichzeitig weitreichende Darlegung der klinischen Vorgehensweise ist im Sinne der Buchkonzeption vollkommen konsequent und hebt das Werk auf ein einzigartiges Niveau der aktuellen zahnmedizinischen Fachliteratur.

Kapitel vier erarbeitet im zweiten Band konkrete Versorgungskonzepte, von der Versorgung der Einzelzahnlücke im Frontzahnbereich bis zum zahnlosen Kiefer. Das fünfte Kapitel fokussiert auf 150 Seiten die zahntechnischen Arbeitsabläufe vom festsitzenden bis zum herausnehmbaren Zahnersatz auf Implantaten und vermittelt damit ein tiefes Verständnis für die Fertigungsschritte und -strategien des Implantat-getragenen Zahnersatzes.

Die zweite Auflage zeigt mit etwa 800 Literaturquellen, welche Bedeutung wissenschaftliche Evidenz für die klinische Praxis hat. Gleichzeitig erfährt der Leser durch die enorme Erfahrung des langjährigen Klinikers und Spezialisten Stefan Wolfart eine exzellente inhaltliche Aufbereitung der externen und internen Evidenz, was unter anderem in spezifischen Checklisten und Entscheidungsbäumen zum Tragen kommt. Die textbasierten Ausführungen und die Abbildungen höchster Qualität harmonieren wunderbar miteinander. Deutlich wird dabei: Das Buch erhebt den Anspruch auf Umsetzbarkeit der einzelnen Schritte im Praxisalltag.

Wer sollte das Buch lesen?

Das Buch ermöglicht Berufseinsteigerinnen und -einsteigern, auf dem gesamten Gebiet der Implantatprothetik eine umfassende und strukturierte Aufbereitung der implantatprothetischen Rehabilitation, von einfach bis komplex und hoch ästhetisch. Etablierten Praktikerinnen, die implantatprothetisch rehabilitieren, erlaubt es, die eigenen Erfahrungen zu reflektieren, zu vertiefen und sich anhand der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage fortzubilden. Darüber hinaus empfiehlt sich das Buch als ein überaus wertvolles Werk für die ausschließlich chirurgisch tätigen Kolleginnen und Kollegen, da für nahezu jede Befundsituation die prothetische Lösung beschrieben sowie die ,Denkweise‘ der prothetischen Überweiser nachvollzogen werden kann.

Für Kolleginnen und Kollegen, die im Rahmen ihres Praxiskonzepts sowohl implantat-chirurgisch als auch -prothetisch rehabilitieren, empfiehlt sich dieses Buch spätestens mit dieser zweiten Auflage als DAS Standardwerk in der Praxis- oder der Wohnzimmerbibliothek. Dabei kann das Buch sowohl im Sinne eines theoretischen, voll umfassenden Curriculums gelesen werden wie auch als fundiertes, situationsbezogenes Nachschlagewerk zum Einsatz kommen.

An der zweiten Auflage haben mit Sönke Harder, Sven Reich, Irina Sailer und ZTM Volker Weber erneut einschlägige Expertinnen und Experten der restaurativen Zahnheilkunde mitgewirkt. Bogna Stawarczyk hat in dieser Auflage mit Ihrer Expertise zur Aufbereitung der Inhalte rund um vollkeramische Materialien beigetragen.

Dr. Manja von Stein Lausnitz

Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin, Centrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Aßmannshauser Str. 4–6, 14197 Berlin

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