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Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ)

Auf Inspektionsreise in Rumänien zu (neuen) Förderprojekten

Klaus Winter
Miercurea Ciuc, Satu Mare und Iași sind Städte mit HDZ-Leuchtturmprojekten. Mit insgesamt über 1,5 Millionen Euro konnten wir dort notwendige Hilfen realisieren. Rumänien ist trotz EU-Mitgliedschaft noch auf solche Investitionen angewiesen. Dadurch werden die sozialen Probleme zwar nicht hinreichend gelöst, sie sind aber ein unverzichtbarer Teil der Hilfe zur Selbsthilfe.

Im Juli 2025 reiste ich als stellvertretender Vorsitzender des HDZ zusammen mit meiner Frau Helga nach Rumänien, um die dortigen Hilfsprojekte zu besuchen. Die Projekte wurden in den vergangenen Jahren vor allem durch die HDZ-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Lazarus-Orden verwirklicht.

Miercurea Ciuc ist eine Stadt im Szeklerland im östlichen Teil der Region Siebenbürgen und seit 1968 die Hauptstadt des Kreises Harghita. Die Stadt liegt im Herzen des Ciuc-Beckens, zwischen dem vulkanischen Harghita-Gebirge und dem Ciuc-Gebirge und hat etwa 35.000 überwiegend Ungarn-stämmige Einwohner. Empfangen wurden wir im Fodor-Haus, dem Sitz der Csibész-Stiftung. Der Vorsitzende und Ordensmitglied der Stiftung, István Gergely, ist ein inspirierender Mensch, der 1992 bei der Gründung seiner Stiftung sagte: „Man muss nicht über Liebe sprechen, man muss aus Liebe handeln.“ Damals holte er 380 verlassene Kinder aus einem maroden staatlichen Waisenhaus und gab ihnen ein neues Zuhause. Heute gehören zu den Einrichtungen das Lazarus-Haus, das Fodor-Haus, ein Kindergarten und das Ferenc-Agoston-Haus – ebenfalls ein enger HDZ-Wegbegleiter. Alle Häuser sind in den vergangenen Jahrzehnten von uns gefördert worden und stehen als soziale Einrichtungen für bedürftige Kinder und Jugendliche unter der Obhut der Csibész-Stiftung.

170.000 Euro für die geplante Waldschule

Ein neues Projekt ist eine geplante Waldschule. Für dieses Vorhaben steht ein großes Areal mit mehreren Gebäuden und Scheunen eines großzügigen Sponsors zur Verfügung. Dem HDZ liegt bereits ein Antrag mit Bauplänen und Dokumenten vor, um eine große Scheune in ein Wohnhaus umzubauen. Neben einer (Berufs-)Schulbildung sollen hier künftig Volksbildung, Brauchtumspflege, Natur- und Landschaftskunde sowie Freizeitaktivitäten angeboten werden. Die HDZ-Stiftung, die seit zehn Jahren von dem Göttinger Zahnarzt Dr. Klaus Sürmann geleitet wird, fördert satzungsgemäß Schul- und Berufsausbildungen. Diese sind neben (zahn-)medizinischen Projekten und Initiativen gegen Lepra-Erkrankungen besondere Schwerpunkte unserer bundesweiten Hilfsorganisation, die vor 40 Jahren vom Zahnarzt Carl-Heinz Bartels gegründet wurde. Unmittelbar nach unserer Rückkehr nach Deutschland beschlossen wir, den Ausbau der Waldschule für bedürftige Kinder und Jugendliche mit rund 170.000 Euro zu unterstützen.

Die zweite Anlaufstelle unserer Inspektionsreise war die 300 Kilometer nordwestlich, an der Grenze zu Ungarn gelegene Stadt Satu Mare. Dort empfing uns Bischof Eugen Schönberger, ein langjähriger Freund des Hilfswerks. In seiner Diözese – ein territorial abgegrenzter kirchlicher Verwaltungsbezirk, der das Amtsgebiet eines Bischofs bildet – leben rund 97.000 römisch-katholische Gläubige, die aus vier verschiedenen Volksgruppen stammen: Ungarn, Rumänen, Deutsche und Roma. Das HDZ hat in der Region mehrere Projekte realisiert. Dazu zählen unter anderem die Sanierung des Gymnasiums in Satu Mare sowie der Bau eines Sozial- und Bildungszentrums in Carei (Großkarol). Außerdem wurde die sozial-karitative Arbeit in Bildegg unter der Leitung des verstorbenen Dr. Ferenz Agoston über viele Jahre finanziell unterstützt, wobei der Schwerpunkt aller Hilfsmaßnahmen im Beistand sozial schwacher Familien lag.

Das Kinder- und Jugendzentrum – Domus Helga Winter – war einst die Sommerresidenz des Bischofs und befindet sich außerhalb von Satu Mare. Umgeben von Weinbergen und Obstplantagen ist es ein idealer Ort für Besinnung, Schulung und Erholung und gibt den Rahmen für Weiterbildung für kirchlich-spirituelle Impulse im Alltag und ist speziell für Einkehrtage für Jugendliche und Studenten eingerichtet. Diese Stätte bietet 50 Übernachtungsmöglichkeiten in Zwei- und Drei-Bett-Zimmern und ist durch die bauliche Gestaltung sehr einladend, drinnen wie draußen. Die Belegungszahlen das ganze Jahr über zeigen, dass diese Hilfsmaßnahme mit einem Gesamtwert von über 200.000 Euro sinnvoll und notwendig gewesen ist.

Spendenkonto

Hilfswerk Deutscher Zahnärzte
Deutsche Apotheker-
und Ärztebank
IBAN: DE28 3006 0601 000 4444 000
BIC: DAAEDEDD

Weitere Infos unter www.stiftung-hdz.de

Das Integrationszentrum Stella Maris in Carei

Das Domus Stella Maris ist ein Integrationszentrum, das seit 15 Jahren in Carei tätig ist. Es unterstützt Kinder aus Roma-Familien von einer nahegelegenen Siedlung bei deren Erziehung und Förderung. Diese Einrichtung arbeitet unter der Aufsicht des dortigen Pfarrers und hat seit Bestehen mehrere Generationen begleitet. Im Kindergarten sind zwei qualifizierte Pädagoginnen tätig, die im öffentlichen Schulwesen arbeiten. Nachmittags kommen die Schulkinder, erhalten ein warmes Mittagessen, erledigen gemeinsam Hausaufgaben und üben gezielt die Bereiche, in denen sie Schwierigkeiten haben. Zudem werden zahlreiche Aktivitäten zur Entwicklungsförderung zusammen mit weiteren Kindern aus der Umgebung angeboten, darunter Gesundheits- und Hygieneschulungen. Obwohl sich das Zentrum hauptsächlich an Roma-Kinder richtet, hat es im Laufe der Jahre auch deren Familien und weitere Gemeinschaften kennengelernt. Durch die Kinder erhielten die Verantwortlichen Einblick in familiäre Probleme und konnten bei der Beschaffung persönlicher Dokumente, beim Ausfüllen von Anträgen und als Vermittler zwischen Ämtern und Betroffenen helfen.

Auch die Ausbilder haben an mehreren Projekten teilgenommen oder selbst Anträge dafür gestellt, was die Qualität und Vielfalt der Programme verbessert und die Menschen bei der Integration in die Gemeinschaft unterstützt. „Diese vielfältige Tätigkeit wäre nicht möglich gewesen, wenn Gott nicht den Gedanken zur Gründung dieses Hauses in die Herzen guter Menschen gelegt hätte; ebenso wenig ohne die großartige Zusammenarbeit kirchlicher, kommunaler und sozialer Einrichtungen“, erklärt Maria Hompoth, die Leiterin des Zentrums. „Und ohne die finanzielle Unterstützung der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte wäre dieses Integrationszentrum nicht entstanden.“

Dr. Klaus Winter

Ehemaliger HDZ-Vorsitzender
Bad Lauterberg

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