75 Jahre Dürr Dental: Gemeinsam in die Zukunft

Bernd Schunk
Industrie
Das Fest in der Stuttgarter Liederhalle zeigte ganz deutlich, worin sich Familienunternehmen von Dax-abhängigen Firmen unterscheiden: Hier sitzen alle in einem Boot, und das prägt das Bewusstsein auch beim Dental-Allrounder aus Bietigheim Bissingen.

Stolz eröffnete der Vorstandsvorsitzende Martin Dürrstein das Geburtstagsfest im Beethovensaal der Liederhalle. Den Gästen – überwiegend Mitarbeiter des Unternehmens – versprach Dürrstein, dass man sich künftig statt um Quartalszwänge lieber weiterhin um die gesunde Entwicklung der Firma kümmern wolle – eine klare Absage also an Verkaufsgedanken. Man habe den schwierigen Schritt von der Analogie in die digitale Welt gemeistert:

„Uns ist dieser Technologie-Sprung gelungen“, betonte Dürrstein, der sich stark durch christliche Werte in seiner Unternehmensführung leiten lässt. Er erinnert an die beiden Gründerväter Karl und Wilhelm Dürr, die sich in knappen Zeiten gar ihre Pensionen frühzeitig ausbezahlen ließen, um den Lohn für die Mitarbeiter zusammen zu bekommen.

Kauder optimistisch bei Erbschaftssteuer-Reform

Festredner Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, unterstrich die Bedeutung von Familien- und Mittelstandsunternehmen: „Bei Ihnen sind weit mehr Menschen in Lohn und Brot als in Dax-Unternehmen.“ Den wegen der Erbschaftssteuer beunruhigten Familienunternehmern sprach Kauder Mut zu: „Ich bin optimistisch, dass ein solches Erbe, das in den Unternehmen bleibt, nicht besteuert wird.“ Kauder attestierte Dürr Dental, dass man nicht nur ein Team-Bewusstsein habe, sondern auch eine gute Führung. Dies sei – gerade mit Blick auf das, was derzeit bei der Aldi-Familie passiere – ein immenser Vorteil. Der Badener Kauder sprach den Schwaben seinen neidlosen Respekt aus – nicht ohne kleinen Seitenhieb, der die „Genussmenschen“ aus seiner Region hervorhob.

Europa hat vor allem Frieden gebracht

Den Europa-Kritikern entgegnete Kauder, dass man zwar derzeit eine sehr ernste Krise habe, es aber dennoch eine großartige Leistung sei, dass durch Europa heute die jungen Menschen keinen Krieg mehr kennen. Dies sei für Europa deutlich wichtiger als der Euro oder die Wirtschaft. Das im Verhältnis zum Rest der Welt bezogen auf die Einwohnerzahl  immer kleiner werdende Europa müsse seine Zukunft dadurch sichern, dass es innovativ und fortschrittlich sei, um den „Kopierern aus China“ immer eine Nasenlänge voraus zu sei.

Es begann mit einem Bohrerschaden bei der Behandlung der Großmutter

Moderatorin Denise Mauer interviewte anschließend Waltraud Dürrstein, die Mutter des aktuellen Vorstandsvorsitzenden, sowie den Chef der zweiten „Dürr-Generation“, Walter Dürr. Beide plauderten unterhaltsam und informativ aus den Anfangszeiten des Unternehmens, das sich zunächst mit der Produktion von Fahrradpumpen und Topfhaltern über Wasser hielt. Den Schritt in die Dentalbranche initiierte ein Bohrerschaden bei der Behandlung der Großmutter von Matin Dürrstein. Kurzerhand wurde das Instrument im metallverarbeitenden Betrieb der Familie erfolgreich repariert – der Einstieg in die Dentalbranche war geschafft.

Die Entwicklung einer ölfreien Pumpe beförderte das Unternehmen zu einem Player, der einen weltweiten Vertrieb aufbauen konnte. Und der wurde auch für eine weitere Innovation benötigt: die Filmentwicklungsgeräte, die im Laufe der Jahre für alle Zahnfilm-Größen verwendbar wurden. Der neue Image-Film über Dürr Dental sowie eine abwechslungsreiche wie informative Wissenschafts-Show mit erlebbaren „Knallern“ rundeten einen charakteristischen Abend ab.

Der neue Image-Film über Dürr Dental sowie eine abwechslungsreiche wie informative Wissenschafts-Show mit erlebbaren „Knallern“ rundeten einen charakteristischen Abend ab.

Scheck über 75.000 Euro für "Mercy Ships"

Zum Abschluss übergab Dürr der Hospitalschiff-Initiative „Mercy Ships“ einen Spenden-Scheck: Für jedes Unternehmens-Jahr stiftete man 1000 Euro, die „Mercy Ships“-Geschäftsführer Chef Udo Kronester dankbar entgegennahm.

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