Bösing Dental: 10. Dental Cruise-Reise

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Industrie
Mit einem grandiosen Feuerwerk startete die 10. Dental-Cruise in Hamburg. Anlässlich des 828. Hafengeburtstages lief die AIDAprima mit 320 Zahnärztinnen, Zahnärzten und Praxismitarbeitern zu ihrer Jubiläumsfahrt aus.

Die Route führte direkt vom Hamburger Hafengeburtstag nach Southampton mit der Möglichkeit, die britische Metropole London zu besichtigen. Die Idee, bei der 10. Dental-Cruise ein Highlight in Form einer Praxisteamreise anzubieten, setzten Organisatoren Christoph Bösing (Bösing Dental, Bingen), Altschul Dental, Rappe Zahntechnik und Andreas Becker (Reisebecker) vom 06. - 10. Mai 2017 mit einem umfassenden Fortbildungsangebot um. Der zahnärztliche Fortbildungspart beinhaltete die Themenschwerpunkte Implantologie, Praxismanagement, digitale Prozessdarstellung und DVT in der Endodontie. Praxismitarbeiterinnen erhielten von Prof. Dr. Uwe Rother einen umfassenden Kurs zur Aktualisierung der Kenntnisse im Strahlenschutz mit anschließender Abschlussprüfung. Gewohnt humorvoll und kurzweilig gestaltete der Spezialist für Röntgenkunde die Fortbildung mit zahnmedizinischen Fachangestellten sowie Praxismanagerinnen und sorgte mit seinen teilweise skurrilen Praxisfällen für eine heitere Seminaratmosphäre.

Innovation, Qualität, Erfahrung und Zuverlässigkeit – das sind die vier Säulen einer erfolgreichen Implantatversorgung laut Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Mitentwickler des Camlog-Implantats. Als Erfolgsparameter für eine indizierte Implantation nannte Dr. Karl-Ludwig Ackermann neben einem guten Weichgewebemanagement, eine intakte Alveole ohne Primärbelastung. Mit einem vorgestellten Patientenfall, einer direkt verschraubten therapeutischen Brücke aus Telio CAD auf Stegaufbauten für das Camfour System, bekräftigte der Experte seine Stellungnahme für eine geführte Implantation.

„CAD/CAM-basierte Abutments sind bereits fester Bestandteil von Zahntechnik und prothetischer rekonstruktiver Zahnheilkunde“, konstatierte ZTM Olaf van Iperen. Dabei werden 40 % der Versorgungen als Standardabutments und 60 % als individuell hergestellte Abutments gefertigt. Der Zahnarzt gibt das Therapiekonzept vor und erwartet vom Zahntechniker eine hohe Präzision mit ästhetischem Oberflächenfinish. Olaf van Iperens Fazit eines aufmunternden Vortrags: „Die Grundlage des klinischen Erfolgs in der Implantologie bleibt auch zukünftig die enge Kooperation aller beteiligten Fachdisziplinen über die vorliegenden Möglichkeiten und Limitationen der zu verwendenden Materialien und Konstruktionen.“

Über die Möglichkeiten der Rezessionsdeckung zur regenerativen Zahnmedizin referierte Prof. Dr. Ralf Rössler, Spezialist für interdisziplinäre Parodontologie und Prävention, in seinem wissenschaftlichen Vortrag. Inhaltlich ging er auf die Therapieoptionen für singuläre und multiple Rezessionen ein und zeigte anhand mehrerer Patientenfälle die sichere und erfolgversprechende Anwendung von Tunnelierungsverfahren. Dabei stellte Prof. Dr. Ralf Rössler heraus: „Je höher die postchirurgische Position der Gingiva ist, desto höher ist die Chance für eine komplette Deckung.“ Gerade in Fällen mechanischen Traumas, fortgeschrittener Parodontologie sowie knöcherner Dehiszenzen sei dieses klinische Konzept sehr erfolgversprechend.

Die DVT-Anwendung findet in der Endodontie eine immer weitere Verbreitung erklärte Dr. Jörg Tchorz. Nicht nur dem Zahnarzt bietet sie den Vorteil der hervorragenden Informationsgewinnung und besseren visuellen Einschätzung des zu erwartenden Behandlungserfolgs, auch der Patient profitiert von der 3D-Darstellung. Nach den Erfahrungen des Spezialisten für Endodontologie erlangen Patienten schnell selbst die Erkenntnis über ihre Wurzelkanalsituation. Damit steigt die Patientencompliance nach Ansicht des engagierten Endodontologen. Dr. Tchorz beendete seinen innovativ orientierten Beitrag mit einem Blick auf die Endodontie der Zukunft - mit schablonengeführten Wurzelkanalbehandlungen.

Der offene digitale Dentflow mit Einbindung von 3D-Röntgen-, 3D Modellscan-, 3D-Intraoralscan sowie optischen 3D-Facescandaten wurde von Dr. Daniel Lindel präsesntiert. Das System „byzz nxt“ ist die Schnittstelle zur Integration der Diagnosedaten, Abrechnungssoftware sowie der Fertigung nach analoger oder digitaler Herstellweise. Als Vorteile für den Zahnarzt und Patienten nannte der Zahnmediziner die Visualisierung der Befunde, eine verbesserte Compliance, Zeitersparnis und letztlich die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.

Als Tool für Prozessoptimierung in den Zahnarztpraxen stellte Daniela Lobstädt mit „infoskop“ eine digitalisierte Form der rechtskonformen und lückenlos dokumentierten Patientenaufklärung vor. Individuell auf die Praxis ausgerichtete interaktive Praxisformulare sind mobil auf dem iPad abrufbar und schaffen Zeitersparnis sowie die Vermeidung von unnötigen Laufwegen und Wartezeiten. Während des lebhaften Vormittagsworkshops mit Daniele Lobstädt erarbeiteten Zahnärzte und Praxismitarbeiterinnen digital gestützte Therapievorschläge per iPad und überzeugten sich direkt an Bord von der einfachen Umsetzbarkeit der digital gestützten Patientenaufklärung.

Auch um Prozessoptimierung ging es in dem Vortrag von Ute Schlue. Von der Begrüßungsmappe für Neupatienten, Klassifikation des Patientenstamms, einer digitalen Einverständniserklärung sowie Optimierung der Abrechnungsdienstleistungen, Ute Schlue zeigte diverse Ansatzpunkte zur Verbesserung der Praxisaußenwirkung. Weiterer Mehrwert für die Praxis wird durch externe Abrechnungsdienstleistungen geschaffen.

Ob teambildende Maßnahmen, eine Gesprächskultur in Form von regelmäßigen Teammeetings oder eine Neuverteilung von Aufgaben nach Persönlichkeitstypen, klar definierte Aufgabengebiete bieten laut Hans-Gerd Hebinck (Dipl.-Betriebswirt) immer eine Chance für eine Produktivitätssteigerung in der Zahnarztpraxis. „Teams wachsen an gelösten Konflikten“, so Hebinck und so sei es wichtig, mit Konflikten richtig umzugehen. Denn das ungestörte Arbeiten steigert die Produktivität des Teams. Um Führungskräfte u.a. bei der Personalführung zu unterstützen, bietet Hans-Gerd Hebinck als 1. Teil des dreiteiligen BWL-Curriculums an der Rheinfels-Akademie am 25. und 26. August 2017 an.

Auch die Einhaltung und Umsetzung von Hygienerichtlinien ist eine Teamleistung, schließlich ist die sachgerechte Aufbereitung von Medizinprodukten und deren Dokumentation ein wichtiger Bestandteil der täglichen Praxishygiene gerade auch zur Vorbeugung von Infektionen. Sandra Steverding gab Einblicke in die aktuellsten Hygienerichtlinien und stellte dar, was bei einer unangekündigten Praxisbegehung zu beachten ist.

„Stay and play“ - Bei einem Herz-Kreislauf-Versagen in der Zahnarztpraxis geht es um das schnelle und abgestimmte Zusammenwirken des Praxisteams. Dr. Matthias Lotz zeigte in seinem Notfalltraining den 320 Teilnehmern, wie lebenswichtige Funktionen des Patienten im Notfall erhalten bleiben. „Denn der Patient hat eine Überlebenschance von 50 bis 70 Prozent, wenn sofort die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.“ Neben allgemeinen notfallmedizinischen Grundlagen standen auch praktische Übungen im Mittelpunkt seines Nachmittags-Workshops.

Stärkung des WIR-Gefühls

Praxis Dr. Schild und Dr. Zöller aus Niederfischbach waren zum ersten Mal bei der Dental-Cruise dabei und nutzten die Fortbildungsreise mit ihren 18 Mitarbeitern als Teambildungsmaßnahme zur Stärkung des WIR-Gefühls. Besonders begeistert äußerten sie sich über den Workshop zum Erwerb des Strahlenschutzes: „Das war kurzweiliges und unterhaltsames Lernen!“ Bereits zum neunten Mal waren Marlies und Dr. Ralph Beleke, Tornesch, als Teilnehmer der Dental-Cruise dabei. „Wir freuen uns immer auf die hochkarätigen Referenten und die Organisatoren und fühlen uns sehr wohl. Als Belohnung haben wir dieses Jahr das gesamte Praxisteam eingeladen. Besonders gut passte der Vortrag von Hans-Gerd Hebinck zur Teamstärkung. Er hat wertvolle Anregungen geliefert. Prof. Dr. Ralf Rössler bot den wissenschaftlichen Vortrag auf hohem Niveau und großartig fanden wir die kritische Betrachtung der Implantologie von Dr. Karl-Ludwig Ackermann.“ Als eine besondere Art der Fortbildung mit tollen Erlebnissen bezeichneten Dr. Katharina und Dr. Jörg Tchorz die fünftägige Reise. Besonders positiv beurteilten die Zahnmediziner, dass Patientenfälle in allen Vorträgen den Hauptschwerpunkt bildeten, „das spricht für die Authentizität der Referenten.“ Der zeitgleiche Besuch des Workshops für Strahlenschutz aller Praxismitarbeiterinnen zeigte sich für beide sehr effizient, „das machen wir jetzt in fünf Jahren genauso wieder!“

Zum 10. Mal ist es Christoph Bösing (Bösing Dental) und Peter Bohley (Altschul Dental) gelungen mit ihrem umfassenden Fortbildungsangebot, den begeisterten Teilnehmern aus bundesweiten Zahnarztpraxen einen gelungenen Mix aus Weiterbildung und Erlebnissen zu bieten. „Uns hat es Spaß gemacht, bekannte Gesichter wiederzusehen und viele neue Teilnehmer kennenzulernen.“ Save the date: die 11. Dental-Cruise findet vom 26. Mai bis 02. Juni 2018 statt. Dann führt die Reise mit der AIDAprima zu den Perlen im Mittelmeer: Mallorca – Ajaccio – Rom – Livorno – Barcelona – Mallorca.

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