BVD-Fortbildungstage: Handel im Wandel

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Industrie
Generation Y, Digitalisierung, eCommerce – gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen machen auch vor der Dentalbranche nicht Halt. „Handel im Wandel“ lautete daher das Motto der diesjährigen Fortbildungstage des Bundesverbands Dentalhandel e.V. (BVD), die vom 18. bis 19. Mai im Ostseebad Warnemünde stattfanden.

„102 Jahre alt, aber kein bisschen altbacken“, lobte BVD-Präsident Lutz Müller seinen Verband und eröffnete vor rund 150 Teilnehmern aus Industrie und Handel die Fortbildungstage in Rostock-Warnemünde. Im Gegenteil: Durchstarten wolle der BVD und sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. Dazu gehört auch die Weiterentwicklung eines gemeinsamen Dentalfachmessenkonzepts zwischen BVD und dem Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI). Hier ist noch immer unklar, ob eine gemeinsame Zukunft möglich ist: „Der BVD hat hart darum gekämpft, eine Entscheidung steht aber noch aus“, sagte Müller. Ein Spitzengespräch zwischen BVD und VDDI im Juni soll Klärung bringen. Kommt es bis Juli dieses Jahres nicht zu einer Einigung zwischen den Verbänden, bangt Müller um die anvisierte Kooperation für das Messejahr 2016. „Das fänden wir nach fünf Jahren der Bemühung um eine partnerschaftliche Gestaltung der Fachmessen sehr bedauerlich. Wir hoffen, wir können die Kuh noch vom Eis holen.“

Für die geplanten Dentalfachmessen in Hannover (26.9.), München (10.10.) und Frankfurt am Main (6.-7.11.) laufen bereits die Vorbereitungen. Wie Müller berichtete, konnte hier der Messeausrichter Heckmann GmbH als Kooperationspartner der veranstaltenden LDF GmbH gewonnen werden. Mit insgesamt 30 Teilnehmern sei auch der zertifizierte Studiengang zum „Dental-Betriebswirt“ erfolgreich gestartet. Im März 2017 beginnt ein neuer Studienjahrgang in Zusammenarbeit mit der SRH Hochschule Hamm, auf dessen Lehrplan wieder Marketingfragen und Rechnungswesen, Investitionen und Finanzierungen für Zahnarztpraxen stehen sollen. Unter Hochdruck arbeitet der Verband zudem an einer Gebrauchtgeräteliste sowie an einer eigenen Datenbank für Zahnärzte zur Pflege der Sicherheitsdatenblätter.

Spannendes Programm über zwei Tage

Das Fortbildungsprogramm der zweitägigen Veranstaltung startete mit Prof. Dr. Christian Schmidt, Rostock, der den Teilnehmern mit seinem Vortrag einen Einblick in die Denkweise der Generation Y lieferte. Das Fazit des Ärztlichen Vorstands und Vorstandsvorsitzenden der Universitätsmedizin Rostock: Der Krankenhausmarkt der nächsten Jahre entscheidet sich im Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Essenziell sei das richtige Wissensmanagement zwischen den Generationen, damit der Wissenstransfer funktioniert und Kompetenz nicht verloren geht, betonte Schmidt. Weiteres Highlight: Ein Referat von Dr. Jens Rothenstein, Köln, über die Herausforderungen des Handels im digitalen Zeitalter. Er war sich sicher: Der Trend geht zum selektiven Online-Shopping, eine völlige Ablösung des stationären Handels durch Internetshops müsse nicht befürchtet werden. Stationäre Händler sollten sich aber bemühen, ihr Angebot durch Online-Auftritte und eCommerce zu erweitern, um auch für eine webaffine Zielgruppe attraktiv zu bleiben.

Geradezu magisch wurde es im anschließenden Referat von Mentalist Bodo Lorenzen. Der Experte für nonverbale Kommunikation zeigte in eindrucksvollen Experimenten mit dem Publikum, welche Rolle Empathie, Körpersprache und das Spiegelneuronensystem in der zwischenmenschlichen Kommunikation spielen und wie sich diese Faktoren effektiv einsetzen lassen. Zwei weitere Vorträge von Dr. David Bosshart zum Individuum in der Gesellschaft von morgen und von Karl-Heinz Land zum Digitalen Darwinismus rundeten das Vortragsprogramm am Folgetag ab.

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