Prophylaxe und Parodontologie im Fokus
Warum sollte jede Praxis Prophylaxe anbieten? Was erwirtschaften Prophylaxeleistungen und was kosten diese den Praxisinhaber? Wie kann man mittels Ausweitung von Prophylaxeangeboten die Patienten glücklich machen und gleichzeitig die Gewinne steigern?
Antworten auf diese Fragen weiß Elke Schilling. Die studierte Praxismanagerin und Dentalhygienikerin ist sich sicher, dass viele Zahnarztpraxen ihr Potenzial im Hinblick auf Prophylaxemaßnahmen noch nicht ganz ausschöpfen. Wie sie das ändern können, erklärt Schilling in ihrem Vortrag in der „dental arena“ der Fachmesse id infotage dental am 14. April in Berlin. Einige Tipps gibt sie schon vorab im Interview.
Frau Schilling, es gab Zeiten – und einige Praxisinhaber denken sicherlich heute noch so – als Prophylaxeleistungen eher kritisch beäugt und als finanzielles Risiko für die Zahnarztpraxis eingestuft wurden. Was hat sich in den letzten Jahren geändert?Elke Schilling:
Zahnarztpraxen von heute entwickeln sich immer mehr zu modernen Dienstleistungsunternehmen. Um diese Betriebe wirtschaftlich erfolgreich zu führen, bedarf es mehr als nur herkömmliche Kassenleistung anzubieten. Hinzu kommt, dass die Patienten von heute aufgeklärter und kritischer sind. In den unterschiedlichen Medien kann sich jeder über den neuesten Stand der Medizin, komplexe Therapiemöglichkeiten, Kostenerstattung usw. informieren. Die Patienten haben die Wahl zwischen verschiedenen Praxen mit unterschiedlichen Behandlungsspektren.
Weiterhin sind die Patienten gesundheitsbewusster geworden. Präventionsmaßnahmen, wie eine professionelle Zahnreinigung, haben einen höheren Stellenwert als noch vor einigen Jahren und werden häufiger in Anspruch genommen.
Worauf sollten die Zahnarztpraxen achten, um ihre Gewinne durch Prophylaxemaßnahmen zu steigern?Schilling:
Für viele Patienten ist Qualität eine Grundvoraussetzung. Sie erwarten ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine optimale Beratung. Sind sie mit der Leistung zufrieden, spielt der Preis eher eine untergeordnete Rolle. Jedoch tun sich viele Praxen immer noch schwer damit, ihre Leistungen optimal zu verkaufen. Es ist deshalb wichtig, dass Praxisinhaber und die Prophylaxekraft hinter der Leistung und dem Preis stehen. So kann mit der Gebührennummer GOZ 1040 problemlos 3,62 € pro Zahn berechnet werden.
Wo könnten Zahnarztpraxen Ihrer Meinung nach ihr Prophylaxeangebot noch ausweiten?Schilling:
Wie die DMS V zeigt, gibt es noch viel Arbeit im Bereich der Parodontologie. Es werden zu wenig Erkrankte erkannt und behandelt, dabei ist die Unterstützende Parodontaltherapie (UPT) ein wichtiger Bestandteil einer Prophylaxeabteilung. Weiterhin wird auch die Kinderprophylaxe häufig „stiefkindlich“ behandelt. Dabei bringen die Gebührennummern IP1-IP4 mehr als 50 €! Spezielle Angebote für Senioren und Pflegebedürftige werden ebenfalls perspektivisch eine immer größere Rolle spielen.
Weitere Tipps zum Thema „Wirtschaftliche Aspekte im Rahmen von Prophylaxemaßnahmen“ und Antworten auf spezielle Fragen gibt Elke Schilling auf den id infotagen dental Berlin:
id infotage dental Berlin
14. April 2018, 9:00 – 17:00 Uhr
Messe Berlin, Berlin ExpoCenter City
Halle 21/22, Eingang am Hammskjöldplatz