#LoveYourGum - Liebe Dein Zahnfleisch

12. Mai: Europäischer Tag der Parodontologie

nb/pm
Gesellschaft
Der 12. Mai ist in diesem Jahr nicht nur Europäischer Tag der Parodontologie – sondern auch Muttertag. Mit einer deutschlandweiten Kampagne klärt die DG PARO daher über die besondere Bedeutung der Mundgesundheit für werdende Mütter auf.

Die Fachgesellschaft hat dazu ein vielfältiges, multimediales Paket zusammengestellt, das Patienten informiert und Zahnärzte in ihrer Aufklärungsarbeit unterstützt. Unter dem Motto "#LoveYourGum – Liebe Dein Zahnfleisch" will die Kampagne Schwangere sensibilisieren sowie auf die frühzeitige Diagnose und Behandlung von Parodontalerkrankungen vor und während der Schwangerschaft hinwirken.

Auf der Website der DG PARO stehen rund um den Aktionstag vielfältige Informationen und multimediale Angebote bereit. Zahnärzte können dieses Material für die eigene Aufklärungsarbeit nutzen, zum Beispiel in der Praxis oder auf ihrer Praxis-Homepage.

Patienteninformationen für Ihre Praxis!

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Zum Hintergrund:

Parodontitis ist in Deutschland weit verbreitet. Laut der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) sind 51,6 Prozent der 35- bis 44-Jährigen und 64,6 Prozent der 65- bis 74-Jährigen von einer moderaten oder schweren Parodontitis betroffen. Dabei ist die Erkrankung gut beherrschbar, vor allem wenn sie frühzeitig erkannt wird.

Das Problem: Die bevölkerungsweite Aufklärung ist ungenügend und auch die Selbstwahrnehmung der Patienten schlecht ausgebildet. Gerade werdende Mütter wissen oft nicht, dass ihr Mund nun besondere Aufmerksamkeit benötigt.

Erhöhte Risiken während der Schwangerschaft

„Jedes Kind kostet einen Zahn“, so lautet eine alte Volksweisheit – und diese lässt sich inzwischen mit wissenschaftlichen Daten untermauern: Mütter, die eines oder mehrere Kinder zur Welt bringen, haben tatsächlich eine schlechtere Zahngesundheit und damit ein erhöhtes Risiko, in der zweiten Lebenshälfte Zähne zu verlieren.

Die möglichen Gründe für die problematische Zahngesundheit von Müttern sind vielfältig, jedoch bislang nicht eindeutig belegt. Sicher ist: Die Schwangerschaft ist für Frauen ein Lebensabschnitt, in dem komplexe physiologische Veränderungen auch die Mundgesundheit beeinflussen. So steigern zum Beispiel erhöhte Hormonspiegel die Gefäßpermeabilität im Gewebe und begünstigen die Plaque-induzierte Entzündung der Gingiva.

In Anwesenheit eines oralen Biofilms führt diese physiologische Umstellung zu einer Verstärkung der Gingivitis und bei bereits parodontal Erkrankten zu einer Verschlechterung der klinischen Befunde. Hinzu kommt, dass Schwangere häufig weniger Zeit für die eigene Mundhygiene haben, was sich auch auf das Kariesrisiko und das Risiko für Parodontalerkrankungen auswirkt.

Wissenschaftliche Studien konnten bislang keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Schwangerschaftskomplikationen und Parodontitis nachweisen. Nur bei Frauen, die bereits ein hohes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen besitzen, zeigt die Parodontitistherapie einen positiven Effekt.

Die nicht-chirurgische Parodontitistherapie kann auch während der Schwangerschaft – am besten im zweiten Trimenon – sicher für Mutter und Kind durchgeführt werden. Das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen lässt sich aber dann am wirksamsten reduzieren, wenn die Therapie bereits vor der Schwangerschaft erfolgt.

Aufklärung und Prävention sind unerlässlich

Damit es im Idealfall gar nicht erst zu einer parodontalen Erkrankung kommt, sind umfassende Aufklärung, regelmäßiges Screening und eine sorgfältige häusliche Mundhygiene unerlässlich – vor, während und nach einer Schwangerschaft. Zahnmedizinische Teams sollten Frauen im gebärfähigen Alter immer hinsichtlich einer geplanten oder vorliegenden Schwangerschaft befragen und auf die besondere Bedeutung der Mundgesundheit, auch für die spätere Mundgesundheit ihres Kindes, hinweisen.

Dazu gehören auch Beratung und Tipps für eine möglichst effektive häusliche Mundhygiene. Bei der zahnärztlichen Untersuchung ist neben der allgemeinen Anamnese auch die parodontale Situation zu kontrollieren. Dafür steht zum Beispiel der „Parodontale Screening Index“ (PSI) zur Verfügung, mit dem Parodontitis frühzeitig erkannt werden kann. Die Kosten für die Erhebung des PSI übernimmt die gesetzliche Krankenkasse alle zwei Jahre.

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