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Mehrfachverwendung bedingt möglich

12 von 15 FFP2-Masken überzeugen im Labortest

mg/pm
Gesellschaft
Studien zu COVID-19
Forscher der Hochschule München haben 15 handelsübliche FFP2-Masken auf Filterwirkung und Atemwiderstand in einer 22-Stunden-Gebrauchssimulation getestet. Ergebnis: Bei acht Modellen kam es zu einer signifikanten Abnahme der Filterleistung.

Für die

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hatte der Ingenieur und Mechatroniker Hamid Azizi im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der Fakultät für angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik einen speziellen Beatmungssimulator entwickelt. Damit wurden Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Druck und Atemzeitvolumen der menschlichen Atmung bei leichter körperlicher Belastung exakt nachgebildet.
Mithilfe dieses Beatmungssimulators wurde jede Maske zunächst für zwölf Stunden bei einer durchschnittlichen Umgebungstemperatur von 21,6 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 46,7 Prozent im Labor mit dem Beatmungssimulator „beatmet" – und anschließend für 60 Minuten in einem Trockenofen bei 80 Grad Celsius dekontaminiert, wie dies etwa die FH Münster in einer vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unterstützten

www.fh-muenster.de/gesundheit/downloads/forschung/ffp2/02_ffp2_info25022021_doppelseiten.pdf _blank

rät. Darin wurde die Wärmebehandlung im Backofen als Hygienemaßnahme bei Wiederverwendung von FFP2-Masken untersucht und empfohlen.
Anschließend wurde die Maske noch einmal für zehn Stunden an den Beatmungssimulator angeschlossen und danach einer zweiten Wärmebehandlung im Trockenofen unterzogen. Die Prüfung der Masken auf Filterleistung und Atemwiderstand erfolgte in Zusammenarbeit mit der ift Rosenheim GmbH, einem international akkreditierten und notifizierten Prüflabor für FFP2-Masken.




Ergebnis: Die Gebrauchssimulation führte bei 8 der 15 untersuchten FFP2-Masken-Modelle zu einer signifikanten Abnahme der Filterleistung. Die gemessenen Werte lagen aber noch im vorgeschriebenen Normbereich gemäß DIN EN 149:2009-08. Ein Masken-Modell (Mea Vita) konnte weder im fabrikneuen Zustand noch nach der Gebrauchssimulation die Norm bezüglich der Filterleistung erfüllen. "Solche Masken dürften eigentlich gar nicht erst in den Handel kommen", kommentiert der wissenschaftliche Projektleiter und Professor für Medizintechnik Christian Schwarzbauer.

Atemwiderstand verringert sich mit Mehrfachnutzung


Der Atemwiderstand der Maskenmodelle hat sich durch die Gebrauchssimulation bei den meisten Maskenmodellen tendenziell verringert. "Die Masken bieten dadurch etwas mehr Atemkomfort, ansonsten ist das aber unproblematisch, da die Schutzwirkung trotzdem gegeben ist", sagt Schwarzbauer. Ein Masken-Modell (Altapharma) lag sowohl im fabrikneuen Zustand als auch nach der Gebrauchssimulation über dem maximal zulässigen Grenzwert für den Atemwiderstand. "Dieses Modell bietet zwar ausreichenden Infektionsschutz, der erhöhte Atemwiderstand beim Einatmen kann aber bei starker körperlicher Belastung oder für ältere Personen problematisch sein", erklärt Schwarzbauer. Bei einem weiteren Modell wurde der Grenzwert für den Atemwiderstand nach der Gebrauchssimulation überschritten.


Fazit der Autoren: 12 der 15 untersuchten FFP2-Masken-Modelle haben den Labortest bestanden – zwei erfüllten nicht einmal im fabrikneuen Zustand die Anforderungen der Norm.



Azizi, Hamid, & Schwarzbauer, Christian. (2021). Untersuchung der Wiederverwendbarkeit von FFP2-Masken im Kontext von COVID-19 anhand der Parameter Filterleistung und Atemwiderstand. Zenodo.

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mg/pm

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