25 Jahre BDIZ EDI

jt/pm
Praxis
Implantology meets Oktoberfest: Der Verband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa traf sich in München zum 25-jährigen Jubiläum. Inhaltlich ging es allerdings um wesentlich Handfesteres als um Semmeln, Wurst und Maß.

Auf dem 18. Jahressymposium in München zeigte der Präsident des Bundesverbands der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa (BDIZ EDI), Christian Berger, wie er sich seit 1989 entwickelt hat und wie er sich für die Zukunft aufstellen will. Dann ging es in die Praxisinhalte.

Fehlende Kontrolle führt nicht zur Entlastung

Staatsanwalt Markus Koppenleitner aus München berichtete beim Thema Abrechnung über Fehler und Optimierung: Ein Eventualvorsatz liegt nach seiner Aussage auch dann vor, wenn die Praxis fehlerhaft mit einem Abrechnungsprogramm umgeht und bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen eine falsche Abrechnung erkannt wird.

Generell gilt laut Koppenleitner: Mangelnde Kontrolle führt nicht zu einer Entlastung. Er gab in seinem Vortrag allerdings auch zu, dass Ärzte und Zahnärzte bei der Strafverfolgung tendenziell tatsächlich „härter angefasst“ würden.

Nachwachsende Zähne wie beim Haifisch

Auftakt des von BDIZ EDI-Vizepräsident Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller geleiteten wissenschaftlichen Programms am Samstag war die Frage, ob man angesichts der Fortschritte in der Stammzellenforschung  in Zukunft überhaupt noch Implantate braucht.

Basierend auf den mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Arbeiten von Prof. Shinya Yamanaka zur Reprogrammierung adulter Körperzellen zu induziert pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) zeigte Prof. Jürgen Hescheler, Direktor am Institut für Neurophysiologie der Universität Köln, die Fortschritte auf und ging auch auf neuere Ergebnisse zum 3D-Drucken biologischer Gewebe ein. In der Diskussion bestätigte Hescheler, dass die Japaner auf der Basis von Stammzellen bereits Zähne gezüchtet haben.

Noch bis zu 20 Jahre Forschungsarbeit

„Man weiß, wie der Zahn in der embryonalen Entwicklung entsteht. Der Trick dabei ist, dass man zwei Stammzellen, also eine ektodermale und eine mesodermale Stammzelle, zusammenbringen muss, dann wird ein Keim gebildet - und wenn man diesen Keim dann in den Kieferknochen einpflanzt, wächst ein Zahn!“. Ein halbes bis ein Jahr dauere es, bis sich der Zahn beziehungsweise das Zellsystem entwickeln.

Sein Fazit: „Trotz vieler, sehr Erfolg versprechender Befunde und zum Teil auch schon Proofs of Principles rechnen wir aber noch mit einem Zeitraum von bis zu 20 Jahren zur Translation dieser neuen Methoden in den klinischen Alltag der Zahnmedizin!“

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