Hamburg

80 Prozent der positiven Schnelltests sind falsch-positiv

ak
Gesellschaft
Hamburg liefert den Beweis: Je weiter die COVID-19-Inzidenz sinkt und die Fallzahlen zurückgehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für falsch-positive Ergebnisse bei Antigenschnelltests.

Der Anteil an falsch-positiven Schnelltest-Ergebnissen nimmt in Hamburg immer mehr zu: In der ersten Maiwoche waren es noch knapp über die Hälfte – von 468 gemeldeten Test stellten sich 254 (54 Prozent) als falsch positiv heraus. In der zweiten Juniwoche waren sogar 80 Prozent der Menschen mit positivem Schnelltest-Ergebnis nicht infiziert: Von 218 positiven Tests stellten sich 174 als falsch-positiv heraus. Nur 44 Tests waren wirklich positiv. Das ergab eine aktuelle Antwort des Hamburger Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion.  

In der zweiten Juniwoche wurden in den Hamburger Testzentren 307.683 Schnelltests, in den Kitas 28.677, in den Schulen 382.337 und in den Pflegeheimen 34.338 Tests durchgeführt. Bis zum 23. Juni gab es in Hamburg 404 Testzentren, darunter 91 in Apotheken.

Wie aussagekräftig sind Antigenschnelltests?

Dem Robert Koch-Institut (RKI) ist das Problem der Aussagekraft von Antigenschnelltests bekannt: Sie hänge vom Anteil der Infizierten unter den getesteten Personen sowie von der Sensitivität und der Spezifität der Tests ab. „So wäre bei niedriger Prävalenz und geringer Testspezifität mit einer hohen Zahl falsch-positiver Ergebnisse und einer entsprechenden zusätzlichen Belastung des ÖGD durch Auferlegung und gegebenenfalls Rücknahme von Maßnahmen zu rechnen”, teilt das RKI zu den Nachweisgrenzen der Antigenschnelltests mit.

Da in Hamburg die Inzidenz niedrig ist, weniger Menschen infiziert sind und sich viel mehr Menschen testen lassen, können statistische Verzerrungen entstehen.

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