90 Jahre Antibiotika
Bis 1928 konnten bereits einfache Wundinfektionen, Diphtherie, Lungenentzündung und Tuberkulose den Tod bedeuten. Die Behandlung des ersten Patienten mit Penicillin erfolgte erst 1941 - nach Gewinnung in chemisch ausreichend reiner Form. Für seine Forschung bekam Fleming 1945 den Medizinnobelpreis.
Antibiotika haben die Bakterien viele Jahre in Schach gehalten, in jüngster Zeit wächst die Zahl der Resistenzen jedoch rasant. Gegen Penicillin beispielsweise, mit dem über Jahrzehnte weltweit Lungenentzündungen behandelt wurden, waren weltweit je nach Land bis zu 51 Prozent aller Erreger resistent.
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Zum weltweiten Stand der Antibiotika-Resistenzen legte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals Anfang 2018 einen umfassenden Bericht zum vor: Weltweit stuft das neue Global Antimicrobial Surveillance System (GLASS) auf der Basis von Daten von 500.000 Patienten aus 22 Ländern die Verbreitung resistenter Bakterien als hoch ein.
Am häufigsten wurden Resistenzen bei Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae und Salmonellen gefunden. So reagierten 8 bis 65 Prozent der E.-coli-assoziierten Harnwegsinfektionen nicht auf Ciprofloxacin. Die WHO stuft die Lage als ernst ein: Einige der häufigsten und teilweise gefährlichsten Erkrankungen könnten mittlerweile nur noch unter Schwierigkeiten behandelt werden.