Ärzte und Politik ringen um kürzere Arzt-Wartezeiten

mg/dpa
Ärzte und Bundesregierung wollen lange Wartezeiten auf einen Arzttermin künftig verhindern. Allerdings gibt es dabei unterschiedliche Ansätze.

Unzulänglichkeiten bei den Wartezeiten seien keine Einzelfälle, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang der Ärzteschaft in Berlin. Der scheidende Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, meinte hingegen, die Zeiten seien insgesamt nicht besonders lang, aber man arbeite an Lösungen für Fälle übermäßigen Wartens.

Eine "dringliche Überweisung" plus Servicestellen

Gröhe lehnte den jüngsten Vorschlag der Bundesärztekammer für eine "dringliche Überweisung" für schnellere Facharzttermine nicht ab - hielt aber an anderslautenden Koalitionsplänen fest. Schwarz-Rot will die Ärzteschaft zur Einrichtung von Servicestellen verpflichten, über die Kassenpatienten binnen vier Wochen einen Termin erhalten. Gröhe sagte, wenn die vorgeschlagenen unterschiedlichen Überweisungen ihren Sinn entfalteten, hätten die Servicestellen dann weniger zu tun.

Von den Ärzten waren ablehnende und skeptische Kommentare zur geplanten Vier-Wochen-Frist gekommen. Gemäß einer Umfrage im Auftrag der KBV von 2011 wartete gut jeder fünfte gesetzlich Versicherte (22 Prozent) mehrere Wochen auf einen Arzttermin. Gar keine Wartezeit hatten 32 Prozent.

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