Affenpocken: Hotspot Berlin
Im Mai waren weniger als 20 laborbestätigte Fälle im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland (UK), in Portugal und den USA sowie Verdachtsfälle in Spanien bekannt. Seitdem hat sich ein weltweiter Ausbruch mit über 11.000 Fällen in aktuell 69 Ländern entwickelt, teilt das RKI mit. Rund 80 Prozent der Fälle wurden bisher aus Europa gemeldet.
Die meisten Fälle weltweit gibt es in Spanien
Die Länder mit den meisten Fällen weltweit sind demnach Spanien (2.447 Fälle), Deutschland (1.790) und UK (1.735). Die höchsten kumulativen Inzidenzen verzeichnen Spanien (5,2 Fälle/100.000 Einwohner), Portugal (5,0), die Niederlande (3,1), UK (2,6), die Schweiz (2,2) und Deutschland (2,1).
Insgesamt 57 Prozent der bislang in Deutschland diagnostizierten Fälle wurden laut RKI aus Berlin übermittelt, das mit 28 Fällen/100.000 Einwohner auch die höchste Inzidenz aufweist, gefolgt von Hamburg mit 4,5/100.000 Einwohner. Das Ausbruchsgeschehen konzentriert sich auch in den Flächenländern vorwiegend auf wenige große Städte. So entfielen in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen jeweils etwa zwei Drittel der Fälle auf München, Frankfurt/ Main bzw. Köln und Düsseldorf.
Fast alle Fälle waren dem RKI zufolge männlich (1.787), nur zwei Fälle weiblich und ein Fall ohne Geschlechtsangabe. Die Altersspanne betrug 18 bis 78 Jahre. Bei vielen Fällen ist übermittelt, dass es sich um Männer handelt, die Sex mit Männern haben (MSM) und dass die Übertragung wahrscheinlich im Rahmen sexueller Kontakte zwischen Männern erfolgt ist.
Schwerwiegende Krankheitsverläufe sind selten
Schwerwiegende Krankheitsverläufe scheinen laut RKI im aktuellen Ausbruch relativ selten zu sein, nur bei etwa sieben Prozent der Fälle kam die infizierte Person ins Krankenhaus. Bisher gab es keine Todesfälle infolge einer Affenpocken-Infektion in Deutschland, aus afrikanischen Ländern wurden bisher drei Todesfälle im Zusammenhang mit dem aktuellen Ausbruch berichtet.
Die Tatsache, dass bisher nur zwei Frauen und keine Kinder mit Affenpockenerkrankung übermittelt wurden, spricht nach Ansicht der RKI-Experten stark dafür, dass nicht-sexuelle soziale Kontakte in diesem Ausbruch epidemiologisch bislang keine Rolle spielen.
Informationen zur Impfung gegen Affenpockenfinden Sie hier .