85.000 Unterschriften an Petitionsausschuss übergeben

Aktion wirbt für Wiederbelebungs­unterricht an Schulen

mg
Gesellschaft
Jedes Kind in Deutschland soll spätestens ab der siebten Klasse die Wiederbelebung erlernen, lautet die Forderung eines Aktionsbündnisses. Es argumentiert, dies könne 10.000 Menschenleben retten – pro Jahr.

Sie haben auf allen Kanälen getrommelt, Förderer und Unterstützer gewinnen können, Plakate geklebt und Influencer aus der Intensiv- und Notfallmedizin gesucht und gefunden. Jetzt haben die beiden Initiatoren der Kampagne #ichrettedeinleben , Notärztin Dr. Carola Holzner, in den sozialen Netzwerken bekannt als Doc Caro, und Prof. Dr. Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC), knapp 85.000 Stimmen in einem symbolischen Akt an den Petitionsausschuss des Bundestages übergeben.

Ihr Ziel ist die Einführung von Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind in jeder Schule in Deutschland spätestens ab der siebten Klasse. 10.000 Menschenleben könnten pro Jahr zusätzlich gerettet werden, wenn jeder wüsste, was zu tun ist, wenn man Zeuge eines Herz-Kreislaufstillstands wird. „Dann wird Leben retten so selbstverständlich wie Fahrrad fahren oder schwimmen”, sagt Böttiger mit Blick auf die skandinavischen Länder. Dort hat sich nach der Einführung eines solchen Trainings die Überlebensrate bei einem Herz-Kreislaufstillstand verdreifacht. 

Die Faustformeln sollte jeder beherrschen

PRÜFEN – RUFEN – DRÜCKEN, die Faustformel im Notfall, beherrschen in Deutschland heute noch nicht viele Bürger, erst recht nicht aus dem FF. „Das kostet viele meiner Patienten das Leben”, sagt Holzner alias Doc Caro. Wenn sie als Notärztin eintriff, sei das Gehirn schon häufig zu lange ohne Sauerstoff – das Blut bis zum Eintreffen weiter durch Herzdruckmassage zirkulieren zu lassen rettet diese Menschen. „Kinder haben keine Angst zu helfen, tragen das Thema in die Familien und weiter in die Gesellschaft. Es funktioniert!”

Mit der Übergabe an den Petitionsausschuss ist der formale Akt jetzt in Gang gesetzt: Es werden ein Gutachten aus dem Bundesgesundheitsministerium sowie eines aus dem Bundesbildungsministerium folgen, begleitet von einem Berichterstatterverfahren. Holzner und Böttiger hoffen dann auf einen Beschluss unmittelbar aus dem Bundestag, der als Auftrag vom Bund an die Länder zu verstehen ist. Denn die Umsetzung, die Einführung des Wiederbelebungsunterrichtes, ist dann wiederum Ländersache.

„Wir sind fest entschlossen, das Thema weiter zu begleiten, auf der politischen Bühne zu halten und schließlich in alle Schulen zu bringen”, sind sich Böttiger und Holzner einig. Die Übergabe an den Petitionsausschuss des Bundestages markiert für sie einen wichtigen Meilenstein.

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