Altersmakuladegeneration: keine Frage des Alters
Im Rahmen der populationsbasierten Gutenberg-Gesundheitsstudie der Universitätsmedizin (GHS) Mainz stellten Wissenschaftler fest, dass bereits vier Prozent der 35- bis 44-jährigen Teilnehmer bereits klinische Zeichen einer frühen AMD aufwiesen.
Um die alters- und geschlechtsspezifische Prävalenz der AMD zu bestimmen, wertete das Mainzer Forschungsteam um Dr. Christina Korb, PD Dr. Alireza Mirshahi und Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer die Fundusbilder von 4.340 Teilnehmern der GHS im Alter zwischen 35 bis 74 Jahren aus. Erwartungsgemäß belegten die Untersuchungen, dass die Häufigkeit der AMD mit dem Alter zunimmt.
Fast vier Prozent der Erkrankten sind jünger als 44 Jahre
Allerdings könnten zeigte sich auch in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen bei 3,8 Prozent eine frühe AMD - das heißt, Stadium 1 bis 3 gemäß Rotterdam-Klassifikation. Die bislang gültige Definition der AMD als eine Erkrankung, die nach dem 50. Lebensjahr auftritt, muss somit infragegestellt werden.
Die Ergebnisse der Untersuchungen geben zudem Einblick in die Prävalenz der Verlaufsformen der Krankheit: Durchschnittlich rund zwölf Prozent der untersuchten 35- bis 74-Jährigen hatten eine frühe AMD. Die späte, mit oft ausgeprägtere Sehbehinderung einhergehende AMD, wiesen hingegen lediglich 0,2 Prozent der Studienteilnehmer auf.
Konsequenzen für die Vorsorge
„Unsere Forschungen zeigen, dass die altersbedingte Makuladegeneration bereits viel früher als bislang angenommen auftreten kann. Daraus ergeben sich eventuell auch Konsequenzen für die Vorsorgeuntersuchungen dieser Erkrankungen“, resümierte Korb.
Korb CA et al. Prevalence of age-related macular degeneration in a large European cohort: Results from the population-based Gutenberg Health Study. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2014 Feb 25. [Epub ahead of print]