Amazon kauft den Konzern One Medical
Der Konzern One Medical bietet in den USA eine Abo-basierte Gesundheitsgrundversorgung an. Medienberichten zufolge ist die 1Life Healthcare mit Hauptsitz in San Francisco für die Verwaltungs- und Managementdienstleistungen zuständig. Die angeschlossenen One-Medical-Unternehmen, wie Arztpraxen oder Kliniken, befinden sich meist in den Ballungszentren der USA. Neben der medizinischen Grundversorgung werden auch weitere Leistungen wie persönliche Betreuung in Praxen und durch Pflegedienste angeboten, inklusive digitaler und virtueller Services für Rezepte und Terminvereinbarung sowie eigener App. Die Nutzer müssen eine Mitgliedsgebühr zahlen und können dafür rund um die Uhr virtuelle oder persönliche Arztbehandlungen in den Filialen über ein das Gesundheitsportal des Unternehmens buchen.
Die Marke „One Medical“ fasst 1Life und One-Medical-Unternehmen zusammen. Den Berichten zufolge soll One Medical in den USA derzeit 188 medizinische Büros betreiben und mit mehr als 8000 Unternehmen zusammenarbeiten, deren Mitarbeiter das Unternehmensnetz nutzen. Amazon hat angekündigt, 18 Dollar pro Aktie zahlen zu wollen.
Das Gesundheitswesen stehe ganz oben auf der Liste der Erfahrungen, die neu erfunden werden müssen, kommentiert Neil Lindsay, Senior Vice President von Amazon Health Services. Einen Termin vereinbaren, wochen- oder sogar monatelang auf einen Termin warten, sich von der Arbeit freinehmen, in eine Klinik fahren, einen Parkplatz finden, dann im Wartezimmer warten den Untersuchungsraum für ein paar überstürzte Minuten mit einem Arzt und dann einen weiteren Besuch in einer Apotheke – Amazon sehe viele Möglichkeiten, sowohl die Qualität der Erfahrung zu verbessern als auch den Menschen wertvolle Zeit zurückzugeben, erklärte er.
Für Amir Dan Rubin, Chief Executive Officer CEO von One Medical, ergibt sich mit dem Deal die Möglichkeit, das Gesundheitswesen zu transformieren und die Ergebnisse zu verbessern. Er biete eine immense Chance, die Erfahrung im Gesundheitswesen zugänglicher, erschwinglicher und sogar angenehmer für Patienten, Anbieter und Kostenträger zu machen.
Für Amazon ist das Vorhaben Medienberichten zufolge ein weiterer Vorstoß in das Gesundheitsgeschäft. Erstmals steigt Amazon nun in das Arztgeschäft ein. Der Konzern ist unter anderem bereits im Vertrieb mit Medikamenten als Onlineapotheke aktiv. Der Versuch, ein eigenes Gesundheitssystem aufzubauen, sei jedoch gescheitert.