Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

Anhaltspunkt für einen Nutzen der UK-Protrusionsschiene

mg/pm
Zahnmedizin
Es gibt Anhaltspunkte für den Nutzen von UK-Protrusionsschienen bei der Behandlung der obstruktiven Schlafapno, meldet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinem Vorbericht zum Thema - und bittet nun um Stellungnahmen.

Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) untersucht das IQWiG derzeit, ob das Tragen einer Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) bei obstruktiver Schlafapnoe nützt. Nach vorläufiger Auswertung der Studienlage sieht das Institut für den patientenrelevanten Endpunkt "Tagesschläfrigkeit" - das ist das Leitsymptom der obstruktiven Schlafapnoe - einen Anhaltspunkt für einen Nutzen der UPS im Vergleich zu keiner Behandlung.

Verglichen mit der Atemwegsüberdruck-Therapie per Schlafmaske (kurz:PAP-Therapie, PAP =

) leiten die Wissenschaftler für die Tagesschläfrigkeit einen Anhaltspunkt für eine Nichtunterlegenheit der UPS ab. Nachteile der UPS gegenüber der PAP-Therapie zeigten sich nicht.

Fragestellungen und Studien

In seiner vorläufigen Nutzenbewertung untersuchte das IQWiG

zwei Fragestellungen:

Hat die Behandlung mit einer UPS einen Nutzen oder Schaden im Vergleich zu keiner Behandlung beziehungsweise zu einer Placebo-Behandlung?

Hat die Behandlung mit einer UPSeinen Nutzen oder Schaden im Vergleich zu einer Behandlung mittels positiven Atemwegsdrucks über eine Maske (PAP -Therapie)?

In Fragestellung 1 wurden 21 randomisierte kontrollierte Studien (RCT

) eingeschlossen, von 18 gingen Ergebnisse in die Nutzenbewertung ein. Von den insgesamt 17 RCT zur Fragestellung 2 lieferten 16 verwertbare Ergebnisse für die Nutzenbewertung.

Die Aussagen zum Nutzen und zur Nichtunterlegenheit beziehen sich in den Studien auf alle Personen mit obstruktiver Schlafapnoe. Das schließt die Personen mit leichter bis mittelgradiger obstruktiver Schlafapnoe ein, die gemäß dem Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses

(G-BA) für die Nutzenbewertung im Fokus stehen.

Vorteile im Vergleich zu keiner Behandlung/Placebo

Zusammenfassend sieht der vorläufige IQWiG-Bericht für die Tagesschläfrigkeit einen Nutzen der UPS

im Vergleich zu keiner Behandlung beziehungsweise zu Placebo-Schienen (ohne Einfluss auf die Kieferposition). Dieser Vorteil wird durch die Ergebnisse bei anderen patientenrelevanten Endpunkten (unter anderem Schlafqualität, kognitive Leistungsfähigkeit, depressive Symptomatik und Kopfschmerzen) nicht infrage gestellt.

Als Fazit für das Leitsymptom "Tagesschläfrigkeit" zeigt sich die UPS

bei der Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe in der IQWIG

-Nutzenbewertung gegenüber der PAP

-Therapie nicht unterlegen. Hinsichtlich anderer patientenrelevanter Endpunkte lässt sich kein Nachteil der UPS gegenüber der PAP-Therapie feststellen. "Für Patientinnen und Patienten, die die PAP

-Therapie ablehnen, weil sie nachts keine Maske tragen wollen oder weil ihnen das Gerät zu laut ist, kann eine Unterkieferprotrusionsschiene somit eine gute Alternative sein", fasst Zahnärztin Martina Lietz, Projektleiterin im IQWiG-Ressort Nichtmedikamentöse Verfahren, die vorläufige Nutzenbewertung zusammen.

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