Kassenpositionspapier zur Bundestagswahl

AOK will auch den Sicherstellungsauftrag

pr/pm
Der AOK-Bundesverband plädiert für mehr „neue Nähe“ in der Versorgung und eine Überwindung der Sektorengrenzen. Ein neues Gremium aus Ärzten, Krankenkassen, Krankenhäusern und einem Unparteiischen soll künftig den Sicherstellungsauftrag übernehmen und Versorgungsaufträge vor Ort vergeben.

Das Gremium sollden Versorgungsbedarf vor Ort definieren

"Interprofessionell besetzte Gesundheitszentren"?

Die AOK-Gemeinschaft verspricht sich davon eine bessere Vernetzung. Gleichzeitig soll der Rahmen für den Aufbau regionaler, interprofessionell besetzter Gesundheitszentren geschaffen werden. Die Zentren sollen zur zentralen Anlaufstelle und zum Dreh- und Angelpunkt interdisziplinärer Vernetzung und Kooperation werden, heißt es in dem Papier. Sie sollen die Versorgung unter einem Dach gewährleisten, die Gesamtkoordination auf allen Versorgungsstufen übernehmen und für die richtigen Behandlungspfade sorgen.

Die Kassen sollenLotsenfunktion übernehmen

Die Rolle der Krankenkassen soll dann darin bestehen, ihre „ausgezeichnete regionale Systemkenntnis“ einzusetzen und die „Lotsenfunktion im weiteren Versorgungsablauf“ zu übernehmen. Die Möglichkeiten der elektronischen Patientenakte und anderer digitaler Hilfen sollen dann das Angebot ergänzen.

Auch über die Mittelvergabe soll das Gremium entscheiden

Auch die Finanzierung wird in dem Papier angesprochen: Schon jetzt würden in sektoralen Strukturfonds Mittel für die Weiterentwicklung der Strukturen zur Verfügung gestellt, heißt es dort. Diese seien zukünftig vor allem für einen zielgerichteten regionalen Umbau einzusetzen, der sich an der bedarfsgerechten und sektorenunabhängigen Weiterentwicklung der Versorgungsaufträge orientieren soll. Daher sollte für die Mittelvergabe nach Meinung der AOK das 3+1-Gremium zuständig sein.

mehr Leistungen in den budgetierten Teil der Gesamtvergütung

Zu den weiteren Forderungen gehören auch eine stärkere Qualitätsorientierung in der Versorgung und eine nachhaltige Stabilisierung der GKV-Finanzen. Unter anderem ist die AOK dafür, dass kurzfristig wieder mehr Leistungen in den budgetierten Teil der Gesamtvergütung zurückgeführt werden sollen, dazu gehören auch solche Leistungen, die seit Inkrafttreten des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) im Jahr 2019 extrabudgetär gefördert werden.

Dr. Klaus Reinhardt:"Dokument des fatalen Verharrens in den alten Denkmustern"

Scharfe Kritik an dem Positionspapier des AOK-Bundesverbandes kommt von der Ärzteschaft. Mit archaischen Reflexen sei moderne Versorgung nicht zu gestalten, erklärte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt.

Reinhardt, der auch gleichzeitig Präsident der Bundesärztekammer ist, bezeichnete das Papier als „Dokument des fatalen Verharrens in den alten Denkmustern“. Solange sich der Gestaltungswille der GKV in diesem Sinne im Kaputtsparen erschöpfe, werde man der Verantwortung eines wichtigen Players des Systems nicht gerecht. Zudem sei dies eine Kampfansage an all jene, die gewillt seien, konstruktiv an der Weiterentwicklung des Gesundheitssystems mitzuwirken.

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