Vorstoß zum Thema Organspende

apoBank bietet Kreditkarte und Organspendeausweis in einem an

ao
Finanzen
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) will ihren Kundinnen und Kunden künftig eine Kreditkarte anbieten, die zugleich als Organspendeausweis dient.

Die sogenannte „Life Donor Mastercard“ enthalte keine medizinischen Daten, sondern dokumentiere ausschließlich die freiwillige Entscheidung zur Organspende, teilte die Bank am Montag mit. Sie habe sich als erstes Kreditinstitut in Deutschland dazu entschieden, ihren Kundinnen und Kunden künftig dieses besondere Angebot zu machen, heißt es weiter.

„Als Bank der Gesundheit sehen wir uns in der Verantwortung, dieses gesellschaftlich hochrelevante Thema zu unterstützen“, sagte apoBank-Vorsitzender Matthias Schellenberg. Die besondere Bankkarte mache nicht nur eine der wesentlichen medizinischen Entscheidungen des Lebens auch für andere sichtbar, sondern sie rege dadurch auch andere an, selbst über die Organspende nachzudenken. Außerdem sei sie im Notfall schnell auffindbar, erklärt Schellenberg.

Mehr als 8.000 Menschen auf der Warteliste für ein Organ

In Deutschland stehen laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation aktuell mehr als 8.000 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die meisten von ihnen warten auf eine Spenderniere. Gleichzeitig ist die Zustimmung zur Organspende in der Bevölkerung hoch: Rund 85 Prozent würden es im Ernstfall tun, aber weniger als die Hälfte dokumentiert diese Entscheidung auch.

In Deutschland wird die Organ- und Gewebespende über die Entscheidungslösung geregelt, informiert das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG). Dies sei eine Abwandlung der Zustimmungslösung. Die Entnahme von Organen und Geweben nach dem Tod ist demnach nur zulässig, wenn die verstorbene Person dem zu Lebzeiten oder stellvertretend die Angehörigen zugestimmt haben.

Nach Angaben des BIÖG gab es 2024 bundesweit 953 Organspenderinnen und Organspender. Das entspricht 11,4 Organspenderinnen und -spendern je eine Million Einwohner. Zum Vergleich: In Spanien kamen 2023 auf eine Million Einwohner 43,1 Organspenderinnen und Organspender.

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