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Apotheker streiken wegen Notdienstgebühr

mg/dpa
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2,50 Euro Notdienstgebühr sind den Apothekern zu wenig. So sei die Arzneimittelversorgung künftig nicht mehr gesichert, heißt es. Am Donnerstag beteiligten sich darum hunderte Apotheker an einem Warnstreik.

Mit Notdiensten zur Mittagsstunde haben Apotheker in Schleswig-Holstein am Donnerstag eine höhere Vergütung ihrer Nacht- und Sonntagsarbeit gefordert. In den Städten beteiligten sich laut Apothekerkammer viele Apotheken an dem einstündigen Warnstreik und beschränkten ihren Service auf den "Klappendienst". In Flensburg und Neumünster sei dies flächendeckend der Fall gewesen, in Lübeck zu einem Drittel. Über die Resonanz in Kiel konnte die Apothekerkammer nichts sagen. Wer nicht teilnahm, informierte nach Angaben von Geschäftsführer Frank Jaschkowski die Patienten über die Situation.

Hintergrund: Wer Apotheken nachts oder sonn- und feiertags in Anspruch nimmt, muss eine Notdienstgebühr von 2,50 Euro zahlen. Bei zehn Patienten kämen also 25 Euro zusammen - zu wenig, sagten fast zwei Drittel der Befragten Apotheker in einer Forsa-Umfrage.

Die Forderung: Politik muss für ausreichende Alimentierung der Notdienste sorgen

Die gut 700 Apotheken im Norden leisten nach eigenen Angaben jährlich fast 20.000 Nacht- und Notdienste. Diese seien kein Geschäftsmodell zum Geldverdienen, sondern Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge, um im Notfall eine Arzneimitteltherapie sofort beginnen zu können, erklärte der Landesvorsitzende des Apothekerverbandes, Peter Froese. Wenn die Politik dies gesetzlich vorgibt, müsse sie ihn auch ausreichend alimentieren. "Sonst geht das Apothekensterben ungebremst weiter und wird die flächendeckende Versorgung nicht nur im Notdienst gefährdet", so Froese

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