Arzneimittel in der Umwelt ein globales Problem
Wie das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau bei der Präsentation einer Studie mitteilte, seien nicht nur Industriestaaten betroffen, sondern auch Entwicklungs- und Schwellenländer.
Allein Diclofenac als Schmerzmittel und Entzündungshemmer sei bislang in Gewässern von 50 verschiedenen Ländern nachgewiesen worden. In 35 Ländern hätten die Messwerte eine Dimension erreicht, die in Laborversuchen Fische schädigen.
Abbauprodukte verändern bei Lebewesen das Wachstum, Verhalten und Fortpflanzung
Das UBA-Forschungsprojekt soll den Angaben zufolge dazu dienen, das Thema Arzneimittel in der Umwelt im Umweltprogramm der Vereinten Nationen zu verankern. Werde dies erreicht, folgten konkrete, weltweite Maßnahmen, hieß es.
Arzneimittel gelangen vor allem über das Abwasser in die Umwelt. Sie werden im menschlichen Körper meist nicht vollständig abgebaut und wieder ausgeschieden. Kläranlagen können nicht alle Rückstände zurückhalten. Über die langfristigen Auswirkungen auf Ökosysteme gibt es laut UBA bisher nur wenige Informationen. Experimente und Versuche deuten darauf hin, dass Arzneimittel oder deren Abbauprodukte bei Lebewesen etwa das Wachstum verringern, das Verhalten ändern oder die Fortpflanzung beeinträchtigen.