Ausgerechnet Fanta patzt!
Bis 2024 sollten Limonaden mindestens sieben Prozent Zucker enthalten. Obwohl diese Vorgabe inzwischen nicht mehr gilt und Hersteller mit spürbar weniger Zucker arbeiten dürfen, bleiben sie bei überzuckerte Rezepturen. „Limos könnten heute deutlich weniger süß sein, sind es aber meist nicht. Das schlägt sich negativ in unserem Testergebnis nieder“, erklärt Janine Schlenker, Projektleiterin bei Stiftung Warentest.
Aber auch die verwendeten Süßstoffe sehen die Tester kritisch: Diese seien oft noch süßer als ihre gezuckerten Pendants. „Süßstoffe machen die Getränke geschmacklich übersüß. Wir sehen diese Zusatzstoffe kritisch, weil man sich Süße so nicht abgewöhnt“, sagt Schlenker.
Eine weitere Schwachstelle sind die erhöhten Chloratgehalte – ausgerechnet bei Fanta Orange und Fanta Zero Sugar Orange. Die Produkte „Glücksgefühle Mandarange“ und „Paulberger Lemon“ fielen im Test wegen Kennzeichnungsmängeln auf.
Die Gewinner im Test
Das beste Qualitätsurteil in der Gesamtwertung erhielt eines der günstigsten Produkte im Test, die Limonade „Freeway“ von Lidl für 0,43 Cent pro Liter. Sie wurde mit der Note „Sehr gut“ in der Kategorie Schadstoffe bewertet, „Gut“ für Sensorik und Deklaration, jedoch nur „Ausreichend“ in der Kategorie Zuckeranteil.
Der zweite Testsieger ist die „Bio Limo Orange” von Vio für 2,30 Euro pro Liter. Hier gab es „Gut“ in der Kategorie Schadstoffe und „Sehr gut“ in der sensorischen Bewertung. Aufgrund der Note "Ausreichend“ für zu viel Zucker wurde auch hier von den Testern eine Note beim Gesamturteil abgezogen.
Die „Fritz-Limo Orange“ erhielt ebenfalls die beste Bewertung im Test: In der sensorischen Beurteilung erhielt sie ein „Sehr gut“, allerdings schmälerte der hohe Zuckeranteil auch hier die Gesamtnote. Mit 3,72 Euro pro Liter gehört sie zu den teuersten „gut“ getesteten Produkten.
Knapp verpasst hat die Bad Brambacher „Garten-Limonade Zitrone“ das Urteil „Gut“ – die Limo enthält sehr viel Zucker und erhielt in dieser Kategorie ein „Mangelhaft“.
Nur sechs der 29 getesteten Produkte überzeugten insgesamt geschmacklich. Bei ihnen sorgt ein Fruchtsaftanteil von neun bis 20 Prozent für einen aromatischen Fruchtgeschmack.
Die Verlierer im Test
Die Paulberger „Lemon“ für 4,36 Euro pro Liter und damit eine der teuersten Limos im Test, erhielt ein „Ausreichend“ im Geschmack und bei der Deklaration sowie ein „Befriedigend“ beim Zuckergehalt und damit insgesamt nur die Note „Ausreichend“.
Sprite „Zero Sugar Zitrone-Limette“ für 1,42 Euro pro Liter bekam unter den Limos mit Süßungsmitteln nur die Gesamtnote „Ausreichend“, weil sie sensorisch nicht überzeugte.
Die bekannte Fanta „Zero Sugar Orange“ für 1,42 pro Liter erhielt aufgrund ihrer Schadstoffbelastung nur ein „Befriedigend“. Bei ihr wurden erhöhte Chloratgehalte festgestellt.
Aldis „Flirt Orange Zero Null Zucker“ für 43 Cent pro Liter kassierte ein „Ausreichend“ für die Sensorik bei erheblichem Süßstoffanteil. Die Zitronen-Version der Limo schnitt unwesentlich besser ab.
Fazit
„Limonade sollte durch Zusetzen von Vitaminen kein gesundes Image verpasst bekommen. Sie bleibt eine Nascherei und sollte bewusst, als Süßigkeit konsumiert werden – nicht als Durstlöscher“, sagt die Expertin. Die Stiftung Warentest empfiehlt daher, Limonaden nur gelegentlich zu trinken und dabei zu klassisch gesüßten Varianten mit möglichst wenig Zucker greifen.