Studie untersucht Marketing-Maßnahmen

Außendarstellung: Das Praxispersonal ist wichtiger als der Internet-Auftritt

nb/pm
Praxis
Zehn Jahre lang war das Internet das wichtigste Marketing-Instrument für Ärzte. Jetzt steht die Wirkung des Praxispersonals für sie an erster Stelle.

Laut der Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“ der Stiftung Gesundheit nennen zwei Drittel der befragten Ärzte ihre Mitarbeiter als das wichtigste Marketing-Instrument.

Die Präsenz im Internet, etwa mit eigener Praxis-Homepage oder gelistet in Internet-Verzeichnissen, hatte 2013 mit 83,6 Prozent ihren Höchststand erreicht. Danach verlor das Internet als Marketing-Instrument jedoch an Bedeutung und fiel in der Vorjahresstudie mit 60,4 Prozent auf den bislang tiefsten Stand. In der aktuellen Befragung konnte sich der Faktor Internet zwar auf 64,8 Prozent erholen, büßte aber dennoch seine Position als Spitzenreiter ein.

Auf Rang drei der wichtigsten Marketing-Maßnahmen liegt mit 40 Prozent das äußere Erscheinungsbild der Praxis. Die klassische Visitenkarte, deren Bedeutung bereits im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozentpunkte gefallen war, sank erneut um weitere sieben Prozentpunkte und liegt nun auf einem neuen Tiefststand von 24,8 Prozent.

Die wichtigsten Marketing-Ziele bleiben seit 2010 für die befragten Ärzte konstant: Auf Platz 1 liegt weiterhin die Absicht, Patienten konkret über das eigene Leistungsspektrum zu informieren (51,0 Prozent). Auf Platz 2 rangiert die Absicht, neue Patienten zu gewinnen (29,7 Prozent), gefolgt von dem Wunsch, durch Marketing mehr Geld zu verdienen (24,8 Prozent).

Den größten Zuwachs verzeichnet derzeit die Intention, den Kollegen Kompetenz zu vermitteln (+ 4,7 Prozentpunkte). Am stärksten verloren hat das Ziel, Patienten allgemein zu informieren (-13,3 Prozentpunkte). Auf dem letzten Rang liegt in diesem Jahr die Aussage, Patienten würden Marketingmaßnahmen erwarten (18,6 Prozent).

Insgesamt stuft die Mehrheit der befragten Ärzte Marketingmaßnahmen als wichtig oder sehr wichtig ein (51,8 Prozent). Der Anteil der Gegner („eher unwichtig“: 24,4 Prozent / „völlig unwichtig“: 7,4 Prozent) sank auf 31,8 Prozent.

Stefanie Woerns, Vorstand der Stiftung Gesundheit und Co-Autorin der Studie.

„Die Bedeutung eines aufmerksamen, zugewandten und fachlich kompetenten Personals ist derzeit aus Sicht der Ärzte bedeutsamer als die Präsenz in digitalen Medien“, fasst Stefanie Woerns, Vorstand der Stiftung Gesundheit und Co-Autorin der Studie, die Ergebnisse zusammen. „Ärzte sollten daher die konventionellen Instrumente des Austauschs mit ihren Patienten nicht vernachlässigen – trotz der zunehmenden Digitalisierung.“

Die Stiftung Gesundheit hat 215 Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten per Online-Fragebogen interviewt - 63 Prozent Männer, 37 Prozent Frauen. Damit ergibt sich ein leichter Bias zugunsten der männlichen Ärzte. Die Erhebung fand im Oktober 2017 statt. Die Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“ im Original finden Sie hier .

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