Bakterielle Infektionen sind zweithäufigste Todesursache
Nach ischämischen Herzerkrankungen sind bakterielle Infektionen die häufigste Todesursache weltweit. Allein die fünf Bakterien Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Streptococcus pneumoniae, Klebsiella pneumoniae und Pseudomonas aeruginosa verursachen die Hälfte aller tödlich verlaufenden Erkrankungen.
33 bakterielle Krankheitserreger sind wesentliche Ursache für Gesundheitsschäden
Die Studie ergab jedoch große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern: In afrikanischen Ländern südlich der Sahara starben 230 Menschen pro 100.000 Einwohner an bakteriellen Infektionen. In in westeuropäischen und nordamerikanischen Staaten mit höherem Einkommen waren es dagegen lediglich 52 Todesfälle pro 100.000 Einwohner.
„Diese neuen Daten zeigen zum ersten Mal das ganze Ausmaß der globalen Herausforderung für die öffentliche Gesundheit durch bakterielle Infektionen“, sagt Christopher Murray, Mitautor der Studie und Direktor des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) in den USA. Er hebt hervor, wie wichtig es ist, die Forschungsergebnisse „auf den Radar globaler Gesundheitsinitiativen zu bringen“, damit die tödlichen Krankheitserreger weiter umfassend untersucht werden können.
Die Wissenschaftler fordern noch mehr Investitionen wie zum Beispiel in Impfstoffentwicklung, um die Zahl der bakteriell verursachten Todesfälle zu senken. Zeitgleich sprachen sie sich gegen „ungerechtfertigten Einsatz von Antibiotika“ aus, um die Entwicklung gefährlicher Resistenzen zu vermeiden.
Die Studie wurde im Rahmen des Projekts „Global Burden of Disease“ durchgeführt, einem von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung finanzierten Forschungsprogramm, an dem tausende Forscher weltweit beteiligt sind.
„Global mortality associated with 33 bacterial pathogens in 2019: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019“ Open AccessPublished: November 21, 2022DOI:https://doi.org/10.1016/S0140-6736(22)02185-7