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Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

BfDI startet neues Datenbarometer

br
Gesellschaft
Was denken die Bürger über den Datenschutz? Ein neues Datenbarometer soll regelmäßig das Meinungsbild im Volk zu Datenschutzthemen ermitteln. Eine erste repräsentative Befragung lieferte ambivalente Ergebnisse.

Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) hat mit dem Datenbarometer ein neues Instrument ins Leben gerufen, das künftig regelmäßig die Einstellungen und Erwartungen der Bevölkerung zum Thema Datenschutz erfassen soll. Ziel ist, die gesellschaftlichen Perspektiven auf Datenschutz sichtbar zu machen, um die politische und fachliche Diskussion stärker evidenzbasiert zu gestalten.

„Ich interessiere mich für Evidenz statt auf gefühlte Wahrheiten zu vertrauen“, sagt Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. „Mit dem Datenbarometer schaffen wir eine belastbare, öffentlich zugängliche Datenbasis, die nicht nur unsere Arbeit unterstützt, sondern auch die Professionalität und Unabhängigkeit meiner Behörde bei ihrer Teilnahme an datenschutzpolitischen Diskussionen stärkt.“

BfDI will Meinungsbild zur ePA erheben

Das Datenbarometer soll künftig regelmäßig zentrale Themen der Datenschutz-Debatte demoskopisch beleuchten – etwa den Einsatz von Cookie-Einwilligungsmanagern und die elektronische Patientenakte (ePA). Die Ergebnisse werden veröffentlicht und stehen auf der Internetseite der BfDI zur Verfügung. Das neue Instrument soll dazu beitragen, die Debatte um Datenschutz in Deutschland transparenter, informierter und bürgernäher zu gestalten, erklärt die Behörde.

Die erste repräsentative Befragung zeigt: Die Deutschen haben sehr unterschiedliche Erwartungen, wenn man sie offen nach ihrer Assoziation mit Datenschutz fragt. Während 22 Prozent spontan positive Verbindungen herstellen, wie Sicherheit, Schutz und Privatsphäre, äußern sich 35 Prozent neutral oder ambivalent – etwa als „Fluch und Segen“ zugleich. Kritisch zeigen sich 37 Prozent: Sie halten Datenschutz für übertrieben, bürokratisch oder gar als Illusion.

Einzelne Befragte gaben an, es gäbe „Datenschutz doch gar nicht“ – für Specht-Riemenschneider ist das ein Weckruf: „Das ist alarmierend. Bei einer bevorstehenden Reform der DSGVO stehen wir als Datenschützer in der Verantwortung, Vertrauen zurückzugewinnen: Wir brauchen wirksame Selbstbestimmung im digitalen Raum, klare Regeln für grundrechtssensible Bereiche und einen Datenschutz, der den Menschen nützt – ohne den oder die Einzelne mit überbordenden Informationspflichten zu überfordern.“

Im Auftrag der BfDI hat forsa vom 28. Juli bis 4. August 2025 mithilfe computergestützter Telefoninterviews bundesweit insgesamt 1.112 Erwachsene gefragt, was sie spontan mit dem Wort „Datenschutz“ assoziieren, wie sie mit Cookies umgehen und was sie darüber wissen sowie wie sie zu Diensten zur Einwilligungsverwaltung (auch Personal Information Management Systems/ PIMS) steht.

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