Bis 2030 fehlen 1,3 Millionen Fachkräfte im Gesundheitswesen
Das Institut hat im Auftrag des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Oktober 2018 den Personalmangel in den beiden Branchen bis zum Jahre 2030 untersucht.
Ergebnis: Das RWI rechnet damit, "dass bis 2030 etwa 1,1 Millionen Vollkräfte innerdeutsch gewonnen werden können", darüber bestehe ein Zuwanderungsbedarf von rund 177.000 Vollkräften im Zeitraum von 2020 bis 2030.
Unerlässlich: ein modernes Zuwanderungsgesetz
Allein schon um die Anzahl der deutschen Fachkräfte im Gesundheitsbereich auf dem aktuellen Stand zu halten, müssten etwa künftige Schulabgänger deutlich stärker als heute für das Gesundheits‐ und Sozialwesen begeistert oder arbeitssparende Innovationen zum Beispiel im Bereich Digitalisierung, Robotik und Sensorik gesetzt werden, so das RWI.
Darüber hinaus fordert das RWI, dass zügig ein modernes Zuwanderungsgesetz auf den Weg gebracht wird, "das weltweit jungen Menschen aus Ländern mit einer günstigen Bevölkerungsstruktur das Angebot macht, legal nach Deutschland einwandern zu können, wenn sie die geeigneten Voraussetzungen mitbringen, um die Fachkräftelücke im Gesundheits‐ und Sozialwesen zu verringern".
Als weitere Maßnahmen bringt das Institut etwa eine "bessere Koordination der Gesundheitsversorgung, eine effektivere Patientensteuerung und gegebenenfalls steuerungswirksame Zuzahlungen für Patienten" ins Gespräch.
Gesundheitsberufe müssen generell attraktiver werden
Zudem müssten die Gesundheitsberufe generell attraktiver werden, dies betreffe das Lohnniveau genauso wie den Wegfall des Schulgelds oder flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Wiedereinstiegsprogramme, die die berufliche Rückkehr nach einer Auszeit erleichterten.
Auch betriebliche Gesundheitsprogramme und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zur physischen und psychischen Entlastung könnten dazu beitragen, das Arbeitsumfeld attraktiver zu gestalten. Hier geht es zum Gutachten!