Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen

Bis zu 70 Prozent Honorareinbrüche bei privatärztlichen Leistungen

silv
Die Umsatzrückgänge aus der Behandlung von Privatpatienten durch die Corona-Pandemie liegen je nach Fachrichtung zwischen 35 und 70 Prozent, meldet der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVS).

Der PVS hat die Zahlen der letzten Märzwoche mit jenen des Vorjahreszeitraums verglichen. „Aus den uns vorliegenden Zahlen können wir einen klaren Trend erkennen“, sagt Stefan Tilgner vom Verbandsvorstand: Die Umsätze von Privatpatienten seien derzeit bei allen niedergelassenen Ärzten stark rückläufig. 

Umsatzrückgänge bis über 60 Prozent

Bei Allgemeinmedizinern liegen die Honorarverluste derzeit bei durchschnittlich 35 Prozent. Noch stärker leiden Orthopäden, HNO- und Augenärzte unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Bei den Orthopäden liegen die Honorarverluste bei rund 50 Prozent, bei den HNO-Ärzten bei rund 60 Prozent, bei den Augenärzten sind sie laut PVS noch ein wenig höher.

In einigen Praxen seien die Umsätze sogar unter zehn Prozent der Zahlen des Vergleichszeitraums März 2019 gerutscht. Wenn dieser Trend anhält, befürchtet Tilgner, dass diese Praxen in ihrer Existenz bedroht sind. Laut einer PVS-Studie aus dem Jahr 2017 erwirtschaften niedergelassene Ärzte rund ein Viertel ihrer Gesamteinnahmen mit privatärztlichen Leistungen.

Die Zahlen für Zahnärzte folgen im Mai

Für Zahnärzte liegen derzeit aktuell keine Zahlen vor: „Bei den Zahnärzten ist das Einreichverhalten anders, sie reichen ihre Rechnungen monatlich ein, deshalb haben wir für den Vergleichszeitraum kein klares Bild“, so Tilgner gegenüber zm-online. Die ersten Zahlen seien „keine saubere Statistik“. „Es ist ein erster Trend“, sagt Stefan Tilgner.

Im Mai soll es eine weitere, größer angelegte Untersuchung geben, in der dann auch die Zahlen der Zahnärzte Niederschlag finden werden. Ob die Zahlen wieder positivere Züge annehmen werden, vermag Tilgner derzeit nicht abzuschätzen: „Es hängt davon ab, inwieweit die Patienten ihre Angst überwinden und zum Arzt gehen. Aber ich nehme an, dass es sich wieder relativieren wird. Wenn es allerdings weiterhin so läuft, dann könnte es langsam eng für einige Praxen werden."

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