Bisher unbekannte Speicheldrüse im Nasopharynx entdeckt
Die Speichelproduktion hielt man bisher für auf die drei großen Speicheldrüsen Parotis-, Submandibularis- und Sublingualis-Drüsen beschränkt. Es gibt zwar im Rachenraum ungefähr 1.000 weitere kleinere „Drüsennester“, die aber zu klein für eine anatomische Bezeichnung sind.
Bei dieser Drüse handelt es sich hingegen um Zellen mit einer Länge von 3,9 cm (Bandbreite 1,0 bis 5,7 cm) über den Torus tubarius, der das Mittelohr mit dem Rachen verbindet.
In Zusammenarbeit mit ihren Kollegen am UMC Utrecht entdeckten sie, dass alle 100 Personen, deren Scans sie wegen ihres Prostatakrebses untersuchten, einen Satz dieser Drüsen hatten. Histologie und 3-D-Rekonstruktion bestätigten das Vorhandensein von PSMA-exprimierenden, überwiegend schleimigen Drüsen mit mehreren Drainagekanälen, überwiegend in der Nähe des Torus tubarius.
Namensvorschlag der Entdecker: "Tubarialdrüsen"
Fazit der Wissenschaftler: Der menschliche Körper enthält ein Paar zuvor übersehener und klinisch relevanter makroskopischer Speicheldrüsenpositionen, für die sie den Namen Tubarialdrüsen vorschlagen. Wichtig ist die Schonung dieser Drüsen bei Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten.
Matthijs H. Valstar et al. "The tubarial salivary glands: A potential new organ at risk for radiotherapy",Radiotherapy and Oncology, online 23 September 2020,