BMG kündigt Gesetz zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen an
Eine deutliche Verbesserung der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf den Weg bringen. Dazu soll in einigen Wochen ein neuer Gesetzesentwurf vorgelegt werden, sagte er nach einem Treffen mit Ärzte-, Krankenkassen- und Apothekenvertretern. In Deutschland gebe es vor allem zwei Probleme, die angegangen werden müssten, erklärte der Minister: Erstens viele Fälle von unerkanntem Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten oder Diabetes. Zweitens würden diese Fälle nicht ausreichend behandelt. Deshalb gebe es in Deutschland eine hohe Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei gleichzeitig hohen Behandlungsausgaben im Gesundheitswesen dafür.
Eine möglichst frühe Diagnose oder Erkennung von Risikofaktoren ergebe die Möglichkeit, Kosten zu senken und die Lebensqualität zu verbessern. Auch eine Verhältnis- und Verhaltensprävention sei hierfür notwendig. Dazu gehöre mehr Aufklärung, aber auch eine medikamentöse Behandlung, die relativ preiswert und nebenwirkungsarm gravierende Gesundheitsschäden vermeiden kann. Deutschland hinke hier im internationalen Vergleich hinterher.
Schon bei der U9 sollen Kinder künftig auf Fettstoffwechselstörungen getestet werden
Der Minister plant, dass künftig bereits bei der Vorsorgeuntersuchung U9 für Kinder per Bluttest auf mögliche familiär bedingten Fettstoffwechselstörungen geachtet werden soll. Zudem sollten Krankenkassen gezielt zu Check-ups im Alter von 25, 35 und 50 Jahren einladen. Die Untersuchungen könnten in Hausarztpraxen, aber auch in Apotheken erfolgen.
Der Minister erwartet jetzt von Apotheken- und dem Hausärzteverbänden Vorschläge zur konkreten Umsetzung der Zusammenarbeit. Auch die Krankenkassen sollen eine aktivere Rolle übernehmen. Lauterbach sprach von einer konzertierten Aktion aller Beteiligten.