Wissenschaftliche Kommission für ein mo­dernes Vergütungswesen (KOMV)

Bundesregierung erwägt, Honorarbericht unter Verschluss zu halten

mg
Für Ende 2019 wird der Abschlussbericht der Honorarkommission erwartet. Doch die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP zeigt: Ob und wann dieser veröffentlicht wird, ist völlig offen.

"Ob und wann der Bericht veröffentlicht wird, wird nach dessen Vorliegen entschieden. Einen Zwischenbericht gibt es nicht", heißt es in der Antwort von Thomas Gebhart, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesund­heitsministerium (BMG), auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag .

In der der zm vorliegenden Antwort heißt es, dass die vom BMG eingesetzte Kommission, die ihre Arbeit Ende August 2018 aufgenommen hatte, aktuell im Zeitplan liegt und ihren Bericht voraussichtlich bis Ende 2019 der Bundesregierung vorlegen wird.

Wie aus der Antwort ebenfalls hervorgeht, hatte das Gremium sieben Anhörungen mit betroffenen Organisationen und Verbänden durchgeführt. Dazu gehören in chronologischer Reihenfolge der Gespräche:

  • Bundesärztekammer

  • GKV-Spitzenverband

  • Bundespsychotherapeutenkammer

  • PKV-Verband

  • Kassenärztliche Bundesvereinigung

  • Deutsche Krankenhausgesellschaft

  • Sozialverband VdK Deutschland

  • BAG Selbsthilfe

  • Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat

  • Ministerium der Finanzen, Rheinland-Pfalz

  • Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Hamburg

  • Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

  • sowie mit Prof. Dr. Jürgen Wasem und der Universität Duisburg-Essen.

Für die FDP-Bundestagsfraktion zeigt die Antwort, dass die Bundesregierung einen "Geheimakt" plant, zitiert das Deutsche Ärzteblatt Christine Aschenberg-Dugnus, gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Sie beklagt, "es erweckt den Anschein, dass je nach Ausrichtung des Endergebnisses entschieden wird, ob sie den Bericht veröffentlichen oder nicht".

Auch der Zahnarzt und Bundestagsabgeordnete Dr. Wieland Schinnenburg fand deutliche Worte: "Ich fordere Bundesminister Spahn auf, den Bericht der Kommission nach Vorlage an die Bundesregierung der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Zeitgleich sollten auch die eingeholten Gutachten veröffentlicht werden. Angesichts der Tragweite einer möglichen Vereinheitlichung der Gebührenordnungen muss die Öffentlichkeit in die Lage versetzt werden, auf der Basis aller vorliegenden Informationen zu diskutieren."

Es dürfe keinen Wissensvorsprung des Ministers geben, sagte er. Und: "Im Übrigen bin ich nach wie vor sehr skeptisch betreffend eine einheitlichen Gebührenordnung: Legt man die bisherige Gebührenordnung der GKV zu Grunde, werden dem Gesundheitswesen viele finanzielle Mittel entzogen, die indirekt auch den gesetzlich Versicherten dienen. Legt man die bisherige private Gebührenordnung zu Grunde, sind Beitragssatzsteigerungen die Folge."

Die Wissenschaftliche Kommission für ein mo­dernes Vergütungswesen (KOMV)

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.